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DOI: 10.1055/s-0032-1327180
Blick zurück und voraus auf 25 Antworten zu „Fragen aus der Forschungspraxis“
Look Back and Look Ahead at 25 Answers on “Questions from Research Practice”Publication History
Publication Date:
09 November 2012 (online)
Seit gut 2 Jahren finden Sie im hinteren Teil der PPmP die Rubrik „Fragen aus der Forschungspraxis“. Noch immer reißt der Zustrom an Fragen nicht ab, die sich unmittelbar aus dem Forschungsalltag heraus stellen. Zeit also, einmal kurz innezuhalten, Bilanz zu ziehen und nach vorne zu schauen: Welche Fragen wurden beantwortet? Welche neuen Fragen haben sich daraus ergeben? Was können Sie in Zukunft von dieser Rubrik erwarten? ([Tab. 1]).
Kategorie |
Beantwortete Frage |
Referenz |
übergeordnete Methodenfragen |
Was sind Möglichkeiten und Grenzen von Metaanalysen? Auswahl an Fragebögen zur Ergebnisqualitätssicherung und Verlaufskontrolle Welches ist der beste Test für meine Daten? Konvention oder Legende? Die Sehnsucht nach eindeutigen Schwellenwerten Was ist Adaptives Testen? Dyadische Diagnostik und dyadische Analysen Abschied vom einseitigen Test Kann/darf/sollte man Teilskalen zu Globalskalen zusammenfassen? Wann sind Daten zu alt? Die Stichprobe: Kommt es auf die Größe an? Was Sie schon immer über Fragebogen wissen wollten … |
6 – 2010 [2] 9/10 – 2010 [5] 11 – 2010 [6] 2 – 2011 [9] 3/4 – 2011 [10] 8 – 2011 [14] 11 – 2011 [16] 2 – 2012 [19] 6 – 2012 [21] 8 – 2012 [23] 12 – 2012 [25] |
Fragen zu statistischen Verfahren und Maßen |
Was ist ein Odds Ratio? Statistische Methoden bei Mehrfachtestung – die Bonferroni-Korrektur Power, p-Wert und Stichprobengröße Was tun bei fehlenden Werten? Konfidenzintervalle Kriterien der Samplerekrutierung in der qualitativen Forschung Veränderungsmessung bei klinisch-psychologischen Fragebögen Welche Fallzahl braucht man, um komplexe Regressionsmodelle zu berechnen? Der BMI: seriöser Risikoindex oder Lizenz zum Gelddrucken? Was tun mit dem „Therapeuten-Effekt“? Evaluation von Behandlungseffekten in quasi-experimentellen Studien Effektstärken: Zur klinischen Relevanz von Studienergebnissen Intention-to-treat und Completer-Analysen |
5 – 2010 [1] 7 – 2010 [3] 8 – 2010 [4] 12 – 2010 [7] 5 – 2011 [11] 6 – 2011 [12] 7 – 2011 [13] 9/10 – 2011 [15] 12 – 2011 [17] 1 – 2012 [18] 3/4 – 2012 [20] 7 – 2012 [22] 11 – 2012 [24] |
Add on |
Weihnachtspreisrätsel der PPmP – die Lösung |
1 – 2011 [8] |
Ein besonderes Anliegen der Rubrik ist es, aktuell und praxisnah zu sein. Die Themen sind keine systematische Aufarbeitung dessen, was aus methodischer Sicht interessant und relevant sein könnte. Vielmehr werden von den Autorinnen und Autoren Fragen aufgegriffen, die von forschenden Kolleginnen und Kollegen aus ihrer momentanen Arbeit heraus gestellt werden. Dabei ist das Spektrum gewollt breit und umfasst sowohl quantitative [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [24] [25] als auch qualitative Methoden [12] [23]. Manchmal sind dies Fragen, die zwar in einschlägigen Lehrbüchern angesprochen, aber nicht beantwortet werden. Eine solche Frage war z. B. „Wann hat eine Skala eine ausreichende Reliabilität?“. Hier zeigte sich, dass die Antwort, die viele spontan und meist aus voller Überzeugung geben (rtt oder Cronbach’s α sollte mindestens 0,70 sein), bei genauerem Hinsehen ins Reich moderner Legendenbildung gehört [9]. Was die Rubrik leisten soll ist ein Brückenschlag zwischen Anwendungsfragen, Lehrbuch-Wissen und neuen Methodenentwicklungen. Letztere finden meist mit mehr oder weniger großer Verzögerung Eingang in die Forschungspraxis. In der Zwischenzeit entsteht jedoch bei vielen Anwendern Unsicherheit darüber, was die neue Methode bringt, ob sie eine alte ablöst, eine Alternative mit Wahlmöglichkeit oder schon „state of the art“ ist und nicht zuletzt: Ist sie „state of the art“ aus Sicht der Statistiker oder aus Sicht der Reviewer von Fachzeitschriften? Letzteres können Sie anhand der Rubrik-Beiträge gut beurteilen, denn knapp 60 % der Beiträge wurden von Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats oder Herausgebern der PPmP verfasst, die regelmäßig auch Reviewer der Zeitschrift sind. Manchmal ist ein Thema so „im Fluss“, dass es innerhalb der Rubrik mehrfach aufgegriffen wird. Dies ist z. B. bei der „Datenimputation“ der Fall. Hierzu gab es bereits einen einführenden grundlegenden Beitrag [7]. 2013 wird dieser Beitrag ergänzt um die neueste Entwicklung auf diesem Gebiet, der sog. „Multiplen Imputation“. Ein Dauerbrenner sind sicherlich Fragen aus dem Bereich „Fragebogen“. Hierzu gab es bereits mehrere spannende Beiträge [5] [13] [14] und ein vorläufiger Höhepunkt hierzu ist das Experten-Interview mit Elmar Brähler in der nächsten Ausgabe [25] mit bislang unveröffentlichten Insider-Informationen.
Weil die Rubrik von virulenten Methoden-Fragen lebt, würde ich mich freuen, wenn Sie mir Fragen aus ihrer eigenen Forschungspraxis zuschicken. Sie können natürlich auch gerne die Antwort mitliefern (siehe Autorenhinweise speziell zu dieser Rubrik).
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Literatur
- 1 Rumpf H-J. Was ist ein Odds Ratio?. Psychother Psych Med 2010; 60: 190
- 2 Tefikow S. Was sind Möglichkeiten und Grenzen von Metaanalysen?. Psychother Psych Med 2010; 60: 237
- 3 Kowalski A, Enck P. Statistische Methoden bei Mehrfachtestung – die Bonferroni-Korrektur. Psychother Psych Med 2010; 60: 286
- 4 Singer S. Power, p-Wert und Stichprobengröße. Psychother Psych Med 2010; 60: 329-330
- 5 Strauß B, Brähler E. Auswahl an Fragebögen zur Ergebnisqualitätssicherung und Verlaufskontrolle. Psychother Psych Med 2010; 60: 412
- 6 Berger U. Welches ist der beste Test für meine Daten?. Psychother Psych Med 2010; 60: 457-458
- 7 Rabung S. Was tun bei fehlenden Werten?. Psychother Psych Med 2010; 60: 485
- 8 Brähler E, Brähler J. Weihnachtspreisrätsel der PPmP – die Lösung. Psychother Psych Med 2011; 61: 46
- 9 Berger U. Konvention oder Legende? Die Sehnsucht nach eindeutigen Schwellenwerten. Psychother Psych Med 2011; 61: 92
- 10 Forkmann T. Was ist Adaptives Testen?. Psychother Psych Med 2011; 61: 182
- 11 Stulz N. Konfidenzintervalle. Psychother Psych Med 2011; 61: 241
- 12 Köhler K, Frommer J. Kriterien der Samplerekrutierung in der qualitativen Forschung. Psychother Psych Med 2011; 61: 275
- 13 Hinz A, Brähler E. Veränderungsmessung bei klinisch-psychologischen Fragebögen. Psychother Psych Med 2011; 61: 333
- 14 Herzberg PY. Dyadische Diagnostik und dyadische Analysen. Psychother Psych Med 2011; 61: 383
- 15 Schmidt CO. Welche Fallzahl braucht man, um komplexe Regressionsmodelle zu berechnen?. Psychother Psych Med 2011; 61: 435
- 16 Hardt J. Abschied vom einseitigen Test. Psychother Psych Med 2011; 61: 487-488
- 17 Berger U. Der BMI: seriöser Risikoindex oder Lizenz zum Gelddrucken?. Psychother Psych Med 2011; 61: 525
- 18 Berger U, Wick K. Was tun mit dem „Therapeuten-Effekt“?. Psychother Psych Med 2012; 62: 40-41
- 19 Hinz A, Brähler E. Kann/darf/sollte man Teilskalen zu Globalskalen zusammenfassen?. Psychother Psych Med 2012; 62: 80-81
- 20 Kirchmann H, Steyer R. Evaluation von Behandlungseffekten in quasi-experimentellen Studien. Psychother Psych Med 2012; 62: 149-151
- 21 Berger U. Wann sind Daten zu alt?. Psychother Psych Med 2012; 62: 227-228
- 22 Stulz N. Effektstärken: Zur klinischen Relevanz von Studienergebnissen. Psychother Psych Med 2012; 62: 288-289
- 23 Berger U. Die Stichprobe: Kommt es auf die Größe an?. Psychother Psych Med 2012; 62: 319
- 24 Böhnke JR, Lutz W. Intention-to-treat und Completer-Analysen. Psychother Psych Med 2012; 62: 429
- 25 Berger U, Brähler E. Was Sie schon immer über Fragebogen wissen wollten …. Psychother Psych Med 2012; 62 (im Druck)