Klin Monbl Augenheilkd 2012; 229 - D12
DOI: 10.1055/s-0032-1327138

Morbus Coats – Falldarstellung zum Krankheitsverlauf

AC Pickrahn 1, U Voigt 1, J Strobel 1
  • 1Jena

Der Morbus Coats ist eine sporadisch auftretende, kongenitale Erkrankung, die durch einen Endotheldefekt der Netzhautgefäße charakterisiert ist. Die Diagnosestellung der vorwiegend Jungen betreffenden Vaskulopathie erfolgt meist in den ersten beiden Lebensjahrzehnten. Es kommt zur Ausbildung retinaler Teleangiektasien und Aneurysmen, zum Kapillaruntergang und schließlich zu Gefäßneubildungen. Funduskopisch sind neben den vaskulären Veränderungen mit Blutungen auch exsudative Anomalien wie cholesterinreiche Exsudate zu sehen. Die fast immer unilateral auftretenden Veränderungen münden in einen meist progressiven Krankheitsverlauf, der bis zur serösen Amotio und kompletten Erblindung führen kann. Die wesentliche Differenzialdiagnose stellt das Retinoblastom dar. Aber auch ein persistierender hyperplastischer primärer Glaskörper sowie andere Amotioursachen müssen berücksichtigt werden. Anhand einer Falldarstellung werden das klinische Bild, typische funduskopische Veränderungen sowie Diagnostik und Therapiemöglichkeiten des Morbus Coats erörtert.