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DOI: 10.1055/s-0032-1327067
Differenzialdiagnose: der neurogene Schulterschmerz
Neben muskuloskeletalen kommen auch neurogene Ursachen als Auslöser für Schulterschmerzen in Frage. Die neuralgische Schulteramyotrophie kann ein buntes Bild an Symptomen zeigen – je nach Lokalisation der Läsion/Entzündung der betroffenen Plexus brachialis-Anteile. Nach anfänglich massiven Schmerzen im Schulterbereich, tritt eine Parese der betroffenen Muskulatur und im weiteren Verlauf eine Atrophie derselbigen auf. Insgesamt besteht eine gute Prognose für dieses Erkrankungsbild.
Neben der neuralgischen Schulteramyotrophie ist vor allem bei Überkopfsportlern an eine Läsion des Nervus suprascapularis zu denken. Durch eine Druckläsion bzw. chronische Überlastung des N. suprascapularis kommt es zu einer Schwäche und Atrophie des M. infraspinatus, je nach Läsionshöhe auch des M. supraspinatus und Schmerzen im Schulterbereich.
Ursachen wie eine Halsrippe, Hypertrophie der Mm. scaleni oder M. pectoralis minor können den Plexus brachialis einengen und zu einem Thoracic outlet Syndrom mit unter anderem Schmerzen im Schulterbereich führen.
Auch von der Halswirbelsäule können die Schmerzen ausstrahlen. Man sollte dabei an eine Bedrängung der Nervenwurzel C5, eventuell durch eine discogen oder auch ossär bedingte Einengung im Segment C4/5, denken.
Natürlich kann die Schmerzausstrahlung auch von distal im Sinne eines CTS mit Ausstrahlung nach proximal auftreten.
Als wichtige Differenzialdiagnosen sind sicherlich auch die tumoröse Infiltration der neurogenen Strukturen, egal ob Wurzel oder Plexus, oder auch die bei InsultpatientInnen auftretende „schmerzhafte Schulter“ zu nennen.
Zur Diagnosefindung werden neben Anamnese und Klinik vor allem die Elektrodiagnostik sowie die Bildgebung eingesetzt.
Im Rahmen dieses Vortrages wird auf die oben genannten Erkrankungen v.a. hinsichtlich Ihrer Diagnostik eingegangen.