Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 2012; 22 - A1
DOI: 10.1055/s-0032-1327042

Klinisch relevante Arzneimittelinteraktionen von Opioiden und Adjuvantien

M Anditsch 1
  • 1Donauspital Wien, Wien

Die Multimorbidität alter Menschen bedingt häufig eine Therapie mit vielen verschiedenen Medikamenten. Dabei ist die Verordnung von mehr als 10 verschiedenen Arzneimitteln keine Seltenheit.

Die häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW), die zu vermehrten Spitalsaufenthalten führen, sind gastrointestinale Blutungen, Hirnblutungen, Nierenversagen, Elektrolytstörungen und Hypotonie, verursacht vor allem durch unsachgemäßen Einsatz von Rheumamittel, Diuretika, Antihypertensiva, und starke Schmerzmittel. Nahezu die Hälfte der Patienten über 65 Jahre kaufen sich noch zusätzlich frei erhältliche Nahrungsmittelergänzungen, die aber ebenfalls ein nicht zu vernachlässigbares Interaktionspotential aufweisen können.

In einem großen Prozentsatz könnte durch die individuelle Auswahl der richtigen Medikamente und die häufige Kontrolle der Verordnungen diese schwerwiegenden UAW vermieden werden.

Anhand von Fallbeispielen sollen wichtige klinisch relevante Wechselwirkungen von Analgetika Schwerpunkt Opioide aber auch Adjuvantien, wie Antidepressia und Antiepileptika aufgezeigt werden und Vorschläge zur Therapieoptimierung (Einsatz von Interaktionsprogrammen?) diskutiert werden. Dabei werden auch die neuesten Meldungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) von EMEA und FDA vorgestellt.