Hintergrund und Ziel: Zur Diagnostik des Dünndarmbefalls wird nach den Porto-Kriterien der Kindergastroenterologie eine Darstellung des Dünndarmes zum Beispiel durch eine MRT verlangt. Zur Darmdistension sind zwei Wege möglich: trinken von einer osmotisch wirksamen Lösung (Hydro-MRT) oder Infusion der Lösung über eine Jejunalsonde (Sellink-MRT). Die beiden Methoden sollen verglichen werden.
Patienten und Methoden: In der Kinderradiologie der Universität Gießen wurden 23 Kinder mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) (mittleres Alter: 15J) mittels Hydro-MRT untersucht. In der Medizinischen Hochschule Hannover waren 33 Kinder mit CED (14J) mit Sellink-MRT untersucht worden. Der Gastrointestinaltrakt wurde in Segmente eingeteilt und die endoskopischen Läsionen mit den MRT-Befunden verglichen.
Ergebnisse: von 97 pathologischen Segmenten wurden in der Hydro-MRT 32 identifiziert. bei den Sellink-MRT wurden von 87 pathologischen 34 Segmente erkannt. Sensitivität, Spezifität und positiver Vorhersagewert: Hydro-MRT 33, 97 und 97%, Sellink-MRT 39, 95 und 83%, Sensitivität für das terminale Ileum 63 bzw. 60%.
Diskussion: Sondenanlage mit Durchleuchtung ist belastender als Trinken. In beiden Methoden ist die Sensitivität gegenüber geringgradigen Veränderungen niedrig, weil flache oberflächliche Läsionen durch keine der beiden Methoden der Vorbereitung aufgedeckt werden. Hochgradige Stenosierungen sind in beiden Methoden erkennbar.