Neonatologie Scan 2012; 01(02): 97
DOI: 10.1055/s-0032-1325808
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Asphyxie
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Ganzkörper-Hypothermie bei Neugeborenen mit hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie

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Publication Date:
01 December 2012 (online)

Die US-amerikanische Arbeitsgruppe um S. Shankaran untersuchte bei Neugeborenen mit hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie (HIE), welchen Einfluss die Hypothermie-Behandlung auf die HIE-Schwergrade innerhalb der ersten 72 h und auf die Prognose in Bezug auf Mortalität und Behinderungsgrad hat.

Größere Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem Stadium der HIE Neugeborener in den ersten 6 Lebensstunden und dem klinischen Ausgang gezeigt. Wenig ist bekannt, wie sich dieser Zusammenhang des HIE-Stadiums zu anderen Zeitpunkten der Neugeborenen-Periode verhält. An der randomisierten und kontrollierten Studie der NICHD (National Institute of Child Health and Human Development) nahmen 204 Neugeborene mit HIE teil, von 101 Neugeborene eine Hypothermie-Behandlung erhielten. Das Stadium der Enzephalopathie wurde innerhalb der ersten 6 Lebensstunden, während der Studienintervention (nach 24 h, 48 h und 72 h) und bei Entlassung erfasst.

Eine mittelschwere HIE innerhalb der ersten 6 h wurde in der Hypothermie-Gruppe bei 68 % der Kinder und eine schwere Form bei 32 % festgestellt. In der Kontrollgruppe litten zu diesem Zeitpunkt 60 % unter einer mitteschweren und 40 % unter einer schweren Form. Nach 24 und 48 h nach Beginn der Studienintervention zeigten die überlebenden Kinder in der Hypothermiegruppe eine geringere Ausprägung der HIE (odds ratio (OR) 0,44; p = 0,004 bzw. OR 0,49; p = 0,01). Außerdem wurde in der Therapiegruppe häufiger eine Verbesserung des Stadiums innerhalb von 24 h beobachtet. Eine Persistenz eines hohen Schweregrades nach 72 h und ein auffälliger neurologischer Befund bei Entlassung war mit einem höheren Risiko für Tod und bleibende Behinderung assoziiert.