Zahnmedizin up2date 2012; 6(5): 425
DOI: 10.1055/s-0032-1324865
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prothesenstomatitis häufig auch bei Teilprothesen

Rezensent(en):
M. Rädel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Oktober 2012 (online)

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Emami E, Taraf H, de Grandmont P et al. The association of denture stomatitis and partial removable dental prostheses: a systematic review. Int J Prosthodont 2012; 25 : 113–119

Die Prothesenstomatitis (PS) ist eine häufige Erkrankung der Mundschleimhaut bei Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz. Bei Trägern totaler Prothesen liegt die Prävalenz verschiedenen Untersuchungen zufolge bei bis zu 75 %. Zur Ätiologie der PS gibt es zahlreiche Konzepte, ein wissenschaftlicher Nachweis dieser existiert jedoch nicht vollständig. Ziel der vorliegenden Studie war daher die Zusammenfassung der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Zusammenhang „Tragen einer Teilprothese und Auftreten einer PS“. Potenzielle Risikofaktoren wurden ebenfalls analysiert. Im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit wurde von zwei parallel arbeitenden Untersuchern eine Literatursuche in verschiedenen Datenbanken (MEDLINE, EMBASE, etc.) durchgeführt. Die Auswahl der Studien erfolgte nach dezidierten Einschlusskriterien. Studien, welche nur Totalprothesenträger untersuchten, wurden ausgeschlossen. Ebenso musste für jede Untersuchung die Prävalenz der PS bei Teilprothesen exakt von der bei Totalprothesen abgrenzbar sein. Für alle eingeschlossenen Studien wurde ein Evidenzrating nach den neuen AACN-Kriterien vorgenommen. Letztlich konnten aus 1152 initialen Zitationen 22 Volltexte ausgewählt werden. Von diesen verblieben acht Studien, welche die Einschlusskriterien erfüllten. Innerhalb dieser zwischen 1984 und 2010 publizierten Studien war eine Prävalenz der PS zwischen 1,1 % und 36,7 % festzustellen. Alle Studien verfügten über gemischte Populationen (Total-/Teilprothesen) und wiesen ein Evidenzlevel „C“ (qualitative/deskriptive Studien, (systematische) Reviews, randomisierte kontrollierte Studien mit inkonsistenten Ergebnissen) auf. Potenzielle Risikofaktoren, darunter Rauchen, schlechte Mundhygiene, nächtliches Tragen, Diabetes, Infektionen, etc. wurden in verschiedenen Studien beschrieben. Studienübergreifende Konsistenz konnte dabei nicht festgestellt werden. Letztlich wurde in dieser systematischen Übersichtsarbeit eine Assoziation zwischen dem Tragen einer Teilprothese und der Prävalenz einer PS bestätigt. Ein wissenschaftlicher Nachweis von Ursache und Wirkung ist auf dieser Grundlage jedoch weiterhin nicht eindeutig möglich. Die Studienergebnisse bestätigen die klinische Erfahrung, dass auch das Tragen von Teilprothesen oft mit den unterschiedlichen Formen einer PS assoziiert ist. Klinisch wünschenswert wären darüber hinaus gesicherte Erkenntnisse zur Ätiologie, zu Risikofaktoren und der Wirksamkeitsnachweis für die angewandten Therapiestrategien.

Fazit Prothesenstomatitiden sind mit dem Tragen von Voll- und Teilprothesen assoziiert. Eine regelmäßige Inspektion der Schleimhautareale betroffener Patienten ist notwendig.