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DOI: 10.1055/s-0032-1324213
Beschreibung der technischen Aspekte zur 3-dimensionalen Endoskopie (3D-E)
Einleitung: Die Endoskopie gilt als der Goldstandard für die Diagnostik und Therapie multipler gastrointestinaler Erkrankungen. Die Bildwiedergabe ist jedoch rein 2-dimensional (2D), ohne Darstellung einer räumlichen Tiefe. Für eine erfolgreiche Diagnostik und insbesondere Therapie muss der Endoskopiker daher immer ein 3-dimensionales (3D) Bild mental rekonstruieren. Eine 3D Bilddarstellung während der Endoskopie hätte den Vorteil über den Aspekt der räumlichen Tiefe eine noch gezieltere Diagnostik und Therapie zu gewährleisten.
Ziele: Etablierung der 3. Dimension in der Endoskopie zur besseren Bilddarstellung.
Methodik: Zunächst wurden standardmäßige 2D Videosequenzen während der Gastroskopie und Koloskopie aufgezeichnet. Das gewonnene Datenmaterial wurde dann in Echtzeit mittels einer speziellen Video Editier Software und stereoskopischer 3D Konvertierung in 3D-Videosequenzen umgewandelt. Die Videos wurden auf einem 3D fähigen Monitor dargestellt und mittels aktiver 3D Shutterbrillen beurteilt.
Ergebnis: Die Echtzeit Konvertierung von 2D in 3D gelang problemlos. Über die aktiven 3D-Shutterbrillen konnte eine räumliche Tiefe der endoskopischen Aufnahmen dargestellt werden. Die 3D Darstellung führte zu keiner Ermüdung des Endoskopikers. Durch die Darstellung der räumlichen Tiefe ermöglichte die 3D-Endoskopie eine komplett unterschiedliche Wahrnehmung des endoskopischen Bildes und dadurch eine bessere Darstellung der Gewebearchitektur und von umschriebenen Läsionen.
Schlussfolgerung: Erstmalig wurde die 3. Dimension für die gastroenterologische Endoskopie erschlossen. Die 3D Darstellung eröffnete dem Endoskopiker die Möglichkeit das Gewebe genauer im Vergleich zur standardmäßigen 2D-Darstellung zu beurteilen. Aktuell wird die Wertigkeit der 3D-E in verschiedenen Pilotstudien für die Diagnose des Barrett Ösophagus und kolorektaler Polypen untersucht.