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DOI: 10.1055/s-0032-1324161
Gewichtsentwicklung nach Gastrektomie – welche Auswirkungen lassen sich zeigen?
Hintergrund: Bei Patienten mit Pankreaskarzinom konnte gezeigt werden, dass ein Gewichtsverlust von 10% des stabilen Körpergewichts mit einer signifikanten Verschlechterung des Überlebens assoziiert ist. Der Gewichtsverlust ist häufig durch eine reduzierte Möglichkeit der Nahrungsaufnahme bedingt.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, das Ausmaß des Gewichtsverlustes bei Patienten mit Magenkarzinom bei Diagnosestellung zu zeigen sowie die Gewichtsentwicklung im postoperativen Verlauf zu dokumentieren.
Methodik: Retrospektive Datenanalyse sowie Erheben von Follow up Daten von 130 Patienten, die im Zeitraum Juli 2007 bis Dezember 2009 wegen eines Magenkarzinoms operiert worden sind.
Ergebnisse: Bei 45% der Patienten mit Magenkarzinom ließ sich ein Gewichtsverlust nachweisen, bei 19% der Patienten war der Verlust größer als 10% des stabilen Gewichts. Weder Gewichtsverlust noch eine durchgeführte noeadjuvante Therapie hatten einen signifikanten Einfluss auf die perioperative Komplikationsrate.
Weder im Tumorstadium UICC 1a/b (N=48) noch im UICC Stadium 3 a/b (N=60) konnte ein signifikanter Einfluss eines präoperativ aufgetretenen Gewichtsverlustes auf das Überleben nachgewiesen werden.
In der Nachsorge konnte gezeigt werden, dass das Körpergewicht postoperativ im ersten halben Jahr sank; erst danach konnte ein Stagnieren des Gewichts- resp. ein Anstieg nachgewiesen werden. Im untersuchten Patientengut konnte das Ausgangsgewicht jedoch nicht erreicht werden.
Schlussfolgerungen: Gewichtsverlust bei Magenkarzinompatienten ist ein häufiges Symptom; nach einer Gastrektomie sinkt das Gewicht bis zu 6 Monate lang.
Nach Erheben weiterer Follow up- Daten soll untersucht werden, ob der Gewichtsverlust beim Magenkarzinom einen signifikanten Einfluss auf die Prognose hat. Zusätzlich soll untersucht werden, ob eine Stabilisierung des Gewichts eine Verbesserung der Prognose und der Lebensqualität erzielen kann.