Z Gastroenterol 2012; 50 - K143
DOI: 10.1055/s-0032-1324078

Randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Phase III Multicenterstudie (CORRECT) von Regorafenib plus Best Supportive Care (BSC) versus Placebo plus BSC bei Patienten (Pat) mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (mCRC), die nach einer Standardtherapie progredient waren

V Heinemann 1, A Grothey 2, AF Sobrero 3, S Siena 4, A Falcone 5, M Ychou 6, HJ Lenz 7, T Yoshino 8, F Cihon 9, A Wagner 10, E Van Cutsem 11
  • 1Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Medizinische Klinik und Poliklinik III, München, Germany
  • 2Mayo Clinic, Rochester, United States
  • 3Ospedale San Martino, Genova, Italy
  • 4Ospedale Niguarda Ca' Granda, Milano, Italy
  • 5University of Pisa, Pisa, Italy
  • 6CRLC Val d'Aurelle, Montpellier, France
  • 7University of Southern California Norris Comprehensive Cancer Center, Los Angeles, United States
  • 8National Cancer Center Hospital East, Kashiwa, Japan
  • 9Bayer Healthcare Pharmaceuticals, Montville, United States
  • 10Bayer Healthcare AG, Berlin, Germany
  • 11University Hospital Gasthuisberg, Leuven, Belgium

Hintergrund: Regorafenib ist ein oraler Multikinase-Inhibitor, der eine breite Palette angiogener, oncogener, und stromaler Kinasen hemmt. Die Phase-III-CORRECT-Studie wurde bei Pat mit mCRC, die nach allen zugelassenen Standardtherapien progredient waren, durchgeführt, um Wirksamkeit und Verträglichkeit von Regorafenib zu prüfen.

Methoden: Einschlusskriterien umfassten dokumentiertes mCRC mit Progression während oder ≤3 Monaten nach der letzten Standardtherapie. Pat wurden 2:1 auf Regorafenib (160mg/Tag oral, 3 Wo on/1 Wo off) plus BSC, oder Placebo (PL) plus BSC randomisiert. Pat wurden bis zur Progression, Tod oder intolerabler Toxizität behandelt. Primärer Endpunkt war Gesamtüberleben (OS). Sekundäre Endpunkte waren progressionsfreies Überleben (PFS), Gesamtansprechrate (ORR), Krankheitskontrollrate (DCR), Sicherheit, und Lebensqualität.

Ergebnisse: Von Mai 2010 bis März 2011 wurden 760 Pat randomisiert (Regorafenib: 505; PL: 255). Ausgangscharakteristika waren zwischen beiden Armen balanciert. Vorläufige Daten aus einer geplanten formalen Zwischenanalyse sind verfügbar. Die Hazard Ratio (HR) für OS war 0,77 (95% KI: 0,64; 0,94; 1-seitiger p=0,0052). Medianes OS war 6,4 Monate (95% KI: 5,9; 7,3) für Regorafenib und 5,0 Monate (95% KI: 4,4; 5,8) für PL. Die HR für PFS war 0,49 (95% KI: 0,42; 0,58; 1-seitiger p<0,000001). Medianes PFS war 1,9 Monate (95% KI: 1,9; 2,1) für Regorafenib und 1,7 Monate (95% KI: 1,7; 1,7) für PL. ORR war 1% für Regorafenib und 0,4% für PL. DCR war 45% für Regorafenib und 15% für PL (p<0,000001). Da die präspezifizierte Wirksamkeit für OS erreicht wurde (nominales α: 0,0093), hat das Data Monitoring Komitee empfohlen, die Studie zu entblinden und Pat auf PL zu erlauben, Regorafenib zu erhalten. Die häufigsten Grad 3+ Nebenwirkungen im Regorafenib-Arm waren Hand-Fuss-Hautreaktion (17%), Fatigue (10%), Diarrhoe (7%), Hypertonie (7%) und Exantheme (6%). Aktualisierte Ergebnisse inkl. geplanter Subgruppenanalysen werden präsentiert.

Zusammenfassung: Ein statistisch signifikanter und relavnter Vorteil im OS und PFS wurde für Regorafenib über PL bei Pat mit mCRC nach Versagen aller zugelassenen Standardtherapien beobachtet. Es wurden keine neuen oder unerwarteten Toxizitäten gefunden. Erstpräsentation ASCO-GI 2012