Zusammenfassung
Hintergrund:
In den vergangenen Jahren haben individuell angefertigte Obturatoren zur Behandlung von Septumperforationen eine verstärkte Aufmerksamkeit erfahren. Die Erfahrungen mit dieser Behandlungsmöglichkeit sind begrenzt, sodass die Beurteilung des Stellenwertes von individuell angefertigten Septumobturatoren notwendig ist.
Material und Methoden:
Bei 64 Patienten, die mit einem individuell angefertigten Obturator versorgt worden waren, wurden die Krankenunterlagen retrospektiv ausgewertet. Anhand der zur Verfügung stehenden Abdruckformen der Septumperforationen wurde die Septumperforationsgröße ermittelt. Die Patienten wurden ergänzend telefonisch hinsichtlich ihrer Gesamtbeurteilung und der Beeinflussung einzelner Beschwerden durch die Obturatorversorgung befragt.
Ergebnisse:
Ein operativer Eingriff am Septum war bei 42 Patienten und ein Trauma bei 10 Patienten dokumentiert. Bei 7 Patienten war ein Morbus Wegener serologisch und histologisch nachgewiesen worden. Bei jeweils 2 Patienten wurde die Perforationen auf digitales Manipulieren bzw. einen vasokonstriktorischen Nasensprayabusus zurückgeführt. Einmal blieb die Ätiologie unbekannt. Die Septumperforationsgröße reichte von 7,4 bis 807 mm2. Auf einer Skala von 1 bis 10 gaben 65% der Patienten eine hohe Zufriedenheit nach Obturatorversorgung an. Bei allen befragten Symptomen konnte durch den individuell angepassten Septumobturator eine statistisch signifikante Verbesserung erzielt werden. Am stärksten wurden die Symptome eines Atemgeräuschs und einer Nasenatmungsbehinderung verbessert, gefolgt von Epistaxis, Schmerzen und Krustenbildung.
Schlussfolgerung:
Die Versorgung mit einem individuell angefertigten Septumobturator ist eine zu beachtende Therapieoption bei Septumperforationen, die insbesondere die Symptome der behinderten Nasenatmung und der Epistaxis verbessert. Von der Mehrzahl der Patienten wird diese Behandlungsform positiv bewertet.
Abstract
Experience with Individual Obturators to Treat Nasal Septum Perforation
Background:
Individual septal buttons have gained more attention during the last years. However, experiences in patients being treated by an individual septal button are limited. Therefore, further evaluation of this treatment option is needed.
Material and Methods:
Records of 64 patients being treated by an individual septal button were evaluated retrospectively. As the silicon prints of the septum perforation were available size of the septal perforation were measured. Telephone interview were used to ask the patients about their general judgement and effect of the septal button on their different complaints.
Results:
Septumplasty in 42 patients and a trauma in 10 patients had been documented prior to treatment. In 7 patients Wegner’s granulomatosis had been proven by serological and histopathological analysis. Digital manipulation and nasal drop abuses were judged to be the reason of the septal perforation in 2 patients each. In one patient the etiology remained unknown. Size of the septal perforation ranged from 7.4 to 807 mm2. Using visual analog scale 42 patients reported to be highly satisfied. A statistically significant improvement was reported for all symptoms. Respiratory noise and nasal obstruction were improved best followed by nasal bleeding, pain and crust formation.
Conclusion:
Treatment of septal perforations with individual septal buttons should be considered in treating septal perforations. Nasal obstruction and nasal bleeding were found to be improved best by this treatment option.
Schlüsselwörter
Septumperforation - Septumobturator - Individuell - Abdruckform - Obturatorversorgung
Key words
septum perforation - septal button - individual