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DOI: 10.1055/s-0032-1323196
Risikomanagement im Kankenhaus – Ergebnisse einer repräsentativen Krankenhausbefragung
Hintergrund: Beim klinischen Risikomanagement (kRM) handelt es sich um eine Methode, die das Ziel verfolgt, in systematischer Form Fehler oder Risiken der Patientenversorgung zu verhindern und die Patientensicherheit zu erhöhen. Unter einem Risikomanagementsystem versteht man dementsprechend die Gesamtheit aller organisatorischen Maßnahmen, die zur Erkennung, Analyse und Verhinderung von Risiken getroffen werden. Methodik: Im Jahr 2010 haben das Institut für Patientensicherheit der Universität Bonn und das Deutsche Krankenhausinstitut im Auftrag des Aktionsbündnisses Patientensicherheit eine standardisierte schriftliche Repräsentativbefragung zum Entwicklungsstand des kRM in deutschen Krankenhäusern durchgeführt. An der Erhebung beteiligten sich bundesweit fast 500 Krankenhäuser (Response: 27%). Themenschwerpunkte der Befragung in Anlehnung an die Total-Design-Method von Dillman waren u.a. Strategien, Ziele, Strukturen und Methoden des kRM. Ergebnis: Mit der vorliegenden Befragung erfolgt erstmalig eine umfassende Bestandsaufnahme zum kRM in deutschen Krankenhäusern: Mehr als die Hälfte der Krankenhäuser hat eine schriftlich festgelegte Strategie für das kRM mit verbindlichen strategischen und operativen Zielen. Knapp die Hälfte verfügt über ein Critical Incident Reporting System (CIRS) zur Erfassung von Fehlern oder Beinahe-Fehlern. Risikoschwerpunkte in den Krankenhäusern sind insbesondere Schnittstellenprobleme, die Arzneitherapie und Krankenhausinfektionen / Hygiene. Konkrete Maßnahmen zur Beeinflussung klinischer Risiken konzentrieren sich u.a. auf die Arzneimittelsicherheit, die Infektions-, Sturz- und Dekubitusprohylaxe sowie das OP- und Entlassungsmanagement.
Fazit: Das kRM befindet sich in den deutschen Krankenhäusern noch in der Entwicklungs- und Implementierungsphase. Künftig ist in der Krankenhauspraxis wie in der Versorgungsforschung die Effektivität von kRM-Systemen anhand von Ergebnisindikatoren der Krankenhausversorgung zu validieren.
Literatur:
Veröffentlichungen in Vorbereitung