Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13 - QB_8
DOI: 10.1055/s-0032-1323112

Gibt es besondere Sterbezeiten? Eine Analyse der Sterbezeitpunkte auf einer Palliativstation

S Pörner 1, P Warmuth 1, B van Oorschot 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, Würzburg, Germany

Fragestellung: Die Betreuung von Sterbenden, die Versorgung von Verstorbenen und die Betreuung der Hinterbliebenen ist eine wesentliche Aufgabe auf einer Palliativstation. Angesichts der unterschiedlichen Mitarbeiterbesetzung im Tag- und Nachtverlauf wollten wir uns eine Übersicht über die Verteilung der Sterbezeitpunkte verschaffen.

Methodik: Zwischen dem 1.10.09 und dem 30.9.10 wurden anhand des Standbuches Sterbezeit, Datum, Alter und Geschlecht der insgesamt 242 Verstorbenen erfasst. Die Auswertungen erfolgte mit Excel.

Ergebnis:

Abb.1: Diagramm Verstorbene/Stunde Uniklinik Würzburg]

Es fanden sich keine signifikante Häufung von Todesfällen zu bestimmten Uhrzeiten. Es gibt Hinweise auf vermehrtes Sterben im Spätdienst, geschlechtsspezifische Unterschiede zu den Sterbefällen pro Jahreszeit und generelle geschlechtsspezifische unterschiedliche Sterbezeiten.

Schlussfolgerungen: Rund um die Uhr muss eine adäquate personelle Besetzung für die Versorgung von Sterbenden und Verstorbenen gewährleistet sein. Angesichts der Arbeitszeiten der Mitarbeiter der nicht-pflegerischen Berufsgruppen ist die Psychoonkologin zukünftig vermehrt am späten Nachmittag auf der Station präsent. Nachts arbeitet eine examinierte Pflegekraft mit einer nicht- examinierten Hilfskraft zusammen, so dass die Belastung, zumindest in Teilen, abgefangen werden kann. Der Bereitschaftsdienst der Klinikseelsorge und der ärztliche Hintergrunddienst soll ggfs. ebenfalls zur Unterstützung einbezogen werden.