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DOI: 10.1055/s-0032-1323047
Entwicklung eines klinikübergreifenden standardisierten palliativmedizinischen Basisassessment (PBA)-Bogens des Arbeitskreises der Berliner und Potsdamer Palliativstationen zur Qualitätsverbesserung und Identifikation neuer Ansätze von Komplexbehandlungen
Einleitung: Für eine individuelle palliativmedizinische Behandlung ist die Erfassung multididimensionale Symptome/Probleme essentiell. Unser Arbeitskreis der Berliner und Potsdamer Palliativstationen hat einen klinikübergreifenden PBA-Bogen entwickelt mit dem Ziel, i) einer standardisierten Sicherstellung der Qualitätsanforderungen an das PBA, ii) einer Optimierung der Komplexbehandlung von Patienten und iii) der Beantwortung weiterführender palliativmedizinischer Forschungsfragen.
Methoden: Der PBA-Bogen wurde anhand der einzelnen PBA-Bögen von 6 Palliativstationen in Berlin/Potsdam konzipiert und standardisiert. Inhalte sind u.a. MIDOS, Distress-Thermometer, ECOG und spezifische Schmerzerfassung. Es wurden die Daten aller PBA-Bögen der Stationen von einem Monat erfasst und mittels SPSS ausgewertet. Das PBA wurde am Aufnahmetag durchgeführt.
Ergebnisse: Patienten: n=109 (n=61männlich, n=48 weiblich). Häufigste Erkrankungen: Lungen CA 20%, kolorektale CA 13%, gynäkologische Tumore 8%. Nicht maligne Erkrankungen 3%. Aufnahmen: eigene Abteilung 30%, andere Praxen/Krankenhäuser 50%. Entlassungen: nach Hause 32%, Hospiz 22%, Verstorben 41%. Mittlere-starke körperliche Symptome: Fatigue 80%, Schwäche 77%, Appetitmangel 58%, Schmerzen 55%. Mittlere-starke emotionale Symptome: Belastung Tumorerkrankung 81%, Angst 40%. Mittlere-starke andere Probleme: Versorgungsprobleme 58%, Überforderung Familie 54%.
Schlussfolgerung: Nicht nur häufige multiple physische Symptome, sondern auch emotionale und soziale/familiäre Probleme mit mittlerer bis starker Belastung stellen eine Herausforderung der Komplexbehandlung dar. Die konsensuelle Erstellung eines einheitlich standardisierten PBA-Bogens stellt die Dokumentation der Qualitätskriterien sicher und generiert klinikübergreifende Daten, die der Qualitätsverbesserung der palliativen/supportiven Behandlung und Begleitung dienen können.