Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13 - KT_12
DOI: 10.1055/s-0032-1323013

Hospital zuhause (UHD): eine Versorgungsalternative für Palliativpatienten in Spanien; ein Erfahrungsbericht über 4 Jahre

PA von Beck 1, L Alepuz Vidal 1, B Massa Dominguez 1
  • 1Hospital Marina Baixa, Unidad de Hospital a Domicilio, Vila Joiosa, Spain

Einleitung: Die „UHD” (unidad de hospitalización a domicilio), Landkreis Marina Baixa, Alicante, Spanien, besteht seit 4 Jahren; sie ermöglicht zuhause lebenden, cronischen- und Palliativatienten eine spezialisierte, umfassende, multidisziplinäre, medizinische Betreuung auf stationärem Niveau bishin zum Tod des Patienten. Die Betreuung beruht auf der Basis von in der „UHD“ erstellten Protokollen. Sie beinhaltet die psychosoziale Versorgung der Angehörigen während ihrer Trauerphase. Bei der Anamnese werden sämtlicher Ebenen bio-psycho-sozialer Sphären erfasst; im Zentrum steht das Binom Patient-pflegende Angehörige.

Methoden: Beschreibende Darstellung von Daten der bisher versorgten Palliativpatienten. Unterscheidung zwischen onkologischen und nicht onkologischen Palliativpatienten. Folgende Daten warden dargestellt: Zahl der Entlassungen, Ambulanzpatienten und Sterbefälle zuhause. Aufzählung der Interventionen: subkutane Zugänge, Sedierungen, Transfusionen, emotionale Unterstützung, Prävention pathologischer Trauerreaktionen, Überweisungen an die Psychologin, bzw Sozialarbeit, sowie Überweisung an stationäre Langzeiteinrichtungen.

Ergebnisse: Anteil der Palliativpatienten: 24% aller Patienten. Entlassungen 1544, davon 1112 onkologische Patienten (72%) und 432 nicht onkologische Patienten (28%); Sterbefälle zuhause: 327; Gebrauch von Infusionssystemen: 517; Überweisung an Sozialarbeit: 611; Transfusionen: 263; Parazentesen: 63, Capnografien: 213, ärztliche Hausbesuche: 10226, Besuche durch Pflegepersonal: 19023. Herkunft der meisten Patienten: Innere Medizin, gefolgt von Onkologie.

Schlussfolgerungen: Das „Hospital Zuhause” ist eine effiziente Versorgungsalternative für Palliativpatienten, die meisten notwendigen Interventionen können zuhause ausgeführt werden. Die Patienten befinden sich in ihrer gewohnten Ungebung, nosokomiale infektionen werden vermieden, bei gleichzeitiger Kostensenkung für das Gesundheitsystem.