Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13 - FV34
DOI: 10.1055/s-0032-1322991

Ergebnisse eines Delphi-Verfahrens zur Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen

D Pfister 1, M Müller 1, F Grützner 2, S Müller 1, L Radbruch 2
  • 1Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg, ALPHA-Rheinland, Bonn, Germany
  • 2Universitätsklinik Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Germany

Hintergrund: Aufbauend auf den Erkenntnissen aus einer Reihe von unterschiedlich konzipierten Modellprojekten im Land Nordrhein-Westfalen wurde im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen ein Rahmenprogramm zur Palliativversorgung in entwickelt. Der Konsens zu den Rahmenrichtlinien wurde nach der Delphi-Methode mit Experten in allen betreffenden Bereichen erstellt.

Methoden: Insgesamt wurden 129 Experten und zusätzlich eine Gruppe von 30 Pflegenden per Post und Email angeschrieben. Die Bearbeitung des Fragebogens mit den 45 Kernthesen der Rahmenrichtlinien war per Paper-Pencil oder im Internet möglich. Die Befragung wurde im Februar und März 2012 in 2 Wellen durchgeführt. Ein Interquartilsabstand (Maß der Streuung) von 2 wurde als Konsenskriterium definiert. Nach der ersten Befragungswelle wurden alle Thesen mit einem IQR ≥3 verändert. In der zweiten Welle wurden diese und die Thesen mit einem IQR=2 nochmals aufgegriffen.

Ergebnisse: Die erste Welle des Delphi Prozesses wurde von N=88 Teilnehmern Fragebögen beantwortet. Bei 21 Thesen wurde ein IQR ≥3 festgestellt. Nach der zweiten Welle (N=51) war dies nur bei 9 Thesen der Fall, und von diesen hatten nur 3 Thesen einen IQR größer 3. Der Gesamtmittelwert aller Thesen lag nach der 1. Welle bei 8,37 und nach der 2. Welle lag der Gesamtmittelwert der erneut aufgegriffenen Thesen bei 8,43.

Diskussion: Es wurden ein hoher Konsens und eine hohe Zustimmung für die Thesen erzielt. Unterschiede zwischen Kostenträgern und MDK auf der einen Seite und den anderen Gruppen (Projektleiter, Heimleiter, Wissenschaft, Pflegende) auf der anderen Seite wurden jedoch deutlich.