Kinder sind Angehörige. Noch immer werden sie im Palliativ- und Hospizbereich nicht selbstverständlich als solche wahrgenommen und entsprechend begleitet. Die bestehende Literatur macht deutlich, dass das Thema zudem bisher kaum beschrieben und untersucht wurde. Die Art und Weise, wie sich Fachkräfte aus dem Palliativ- und Hospizbereich angehörigen Kindern gegenüber in dieser schweren Zeit verhalten, kann als hilfreich erfahren werden und bei den ersten Schritten der Bewältigung und Verarbeitung des bevorstehenden Todes unterstützen. Deshalb möchte der Vortrag sensibilisieren für die Anliegen und Bedürfnisse von Kindern in der Zeit des Sterbens, aber auch nach dem Tod eines nahe stehenden Menschen. Anhand eines informativen und konzeptionellen Ansatzes beschäftigt sich der Beitrag mit Möglichkeiten für Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, dem Hospiz- und Palliativbereich sowie dem psychosozialen Umfeld, um die Situation angehöriger Kinder zu verbessern. Es werden Erfahrungen aus der Begleitung geschildert, die zeigen, wie individuelle Bewältigungsprozesse angehöriger Kinder gefördert werden und welche Faktoren Trauerprozesse erschweren können. Dementsprechend werden Aspekte einer systemischen Familienbegleitung in die Ausführungen einbezogen. Angehörige Kinder und Jugendliche sowie ein familienzentriertes Begleitungskonzept müssen nicht nur in der Praxis sondern auch in der Forschung und Theorieentwicklung stärker berücksichtigt werden.