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DOI: 10.1055/s-0032-1322708
Einfluss von Messfehlern in der Scheitel-Steiß-Länge auf die Testgüte des Ersttrimester-Screenings
Ziel:
Beurteilung der Reproduzierbarkeit der Scheitel-Steiß-Längen (SSL) -Messung und Einfluss von Messfehlern auf die Testgüte des kombinierten Ersttrimester-Screenings.
Patienten und Methode:
Mithilfe von 2 Untersuchern wurde die intra- und inter-Untersucher Reproduzierbarkeit der SSL-Messung in der 11+0 bis 13+6 SSW beurteilt. Die beiden Untersucher führten jede Messung zwei Mal durch. Die eigentlichen SSL-Messwerte wurden in Schwangerschaftswochen umgerechnet. Intra-Untersucher Reproduzierbarkeit wurde anhand der Standardabweichung der Differenz beider Messungen eines Untersuchers beurteilt. Die inter-Untersucher- Reproduzierbarkeit wurde anhand der Standardabweichung der Differenz der Messungen von Untersucher 1 und 2 beurteilt. Der Einfluss von Messfehlern auf die Testgüte des kombinierten Ersttrimester-Screenings wurde mithilfe einer Modellrechnung auf der Basis von 500,000 euploiden und 500,000 Trisomie 21-Schwangerschaften in der 12+ SSW untersucht.
Ergebnisse:
Die intra- und inter-Untersucher Standardabweichung lag bei 1,27 und 1,37 Schwangerschaftstagen. In der Subgruppen-Analyse der SSL-Werte zwischen 45,0–64,9mm und 65,0 und 84,0mm fanden sich keine signifikanten Unterschiede. In der gesamten Studienpopulation lagen in 95% der Fälle die Messwerte eines oder beider Untersucher bei ±5mm. Insgesamt führt ein Unterschätzen der SSL zu einem Überschätzen des individuellen Risikos. Bei einer generellen Unterschätzung der SSL um 10mm liegen die MoM-Werte für PAPP-A und freies beta-hCG bei 1,40 und 0,85 MoM. Unter Verwendung eines Risiko-Cut-offs von 1:100 sinkt die Detektions- und Falsch-Positivrate dadurch von 85% auf 73% und von 2,4% auf 0,8%. Im Gegenzug liegen die MoM-Werte bei 0,76 und 1,13 MoM bei konstantem Überschätzen der SSL um 10mm. Bei Verwendung des gleichen Cutoffs von 1:100 steigt dadurch die Detektions- und Falsch-Positivrate auf 91% und 9,2%.
Schlussfolgerungen:
Fehler in der Messgenauigkeit der SSL sollten bei der Beurteilung von kombinierten Ersttrimester-Risiken berücksichtiget werden.
Trisomie 21 - Ersttrimester-Screening - Nackentransparenz