„Post transplant lymphoproliferative disorder“ (PTLD) bei einem 22-jährigen Nierentransplantierten mit unklaren Leberherden

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Problemstellung:

Leberherde bei Patienten nach Nierentransplantation umfassen eine breite Differenzialdiagnose. Neben den üblichen benignen Lebertumoren sind besonders infektiöse Ursachen für fokale Leberläsionen zu berücksichtigen. Bei den malignen Erkrankungen gehört gerade die lymphomartigen Erkrankungen vom Typ einer „Post transplant lymphoproliferative disorder“ (PTLD) zu den ernsthaften Komplikationen nach Organtransplantation.

Methode:

Bei einem 22-jährigen Patienten zeigten sich 5,5 Jahre nach Nierentransplantation im Routineultraschall suspekte Leberherde. B-Bild- morphologisch imponierten die Herde echogen mit echoarmem Randsaum. KM-sonographisch zeigte sich in der Frühphase um die Leberherde herum ein hyperperfundierter Randsaum mit zentral teils hypoperfundierten Anteilen. In der Spätphase zeigten die Läsionen dann ein deutliches Auswaschphänomen.

Ergebnisse:

Durch eine Biopsie konnte die Diagnose einer monomorphen, nicht EBV-assoziierten B-PTLD gestellt werden. Ein PET-CT, das zum Staging durchgeführt wurde, ergab Hinweis auf einen zusätzlichen Befall der Tonsillenlogen beidseits, der mesenterialen Lymphknoten und des Os iliums linksseitig. Der Patient wurde mit Rituximab und im Anschluss mit R-CHOP in einem PTLD-Studienprotokoll behandelt. In der Kontrastmittelsonografie und im PET-CT knapp zweiMonate nach Diagnosestellung zeigte sich ein regredienter Befund, fünf Monate nach Therapiebeginn konnten die Leberherde nicht mehr dargestellt werden.

Schlussfolgerung/Summary:

Bei transplantierten Patienten muss eine PTLD bei unklaren Leberherden mit in die Differenzialdiagnose. Eine Kontrastmittelsonografie ist hier obligat um das wahre Ausmaß der Erkrankung abschätzen zu können. Auch für die Verlaufsbeurteilung der PTLD unter Therapie ist die Kontrastmittelsonografie eine wertvolle Hilfe.

PTLD - unklare Leberherde - Kontrastmittelsonografie