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DOI: 10.1055/s-0032-1322352
Weniger als 10% der Patienten mit einem Hepatozellulären Karzinom kommen für eine Lebertransplantation in Frage und zeigen die besten Überlebensraten
Hintergrund und Ziele: Das Hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist der fünfthäufigste Tumor weltweit. Ziel der Studie war es, an einem großen, unizentrischen HCC-Kollektiv zu untersuchen, wie viele HCC-Patienten für eine Lebertransplantation (LTx) in Frage kommen und wie deren Überlebensraten sind.
Patienten und Methoden: Retrospektiv (Zeitraum 03/1993–05/2006) wurden Daten von 434 HCC-Patienten (364m) ausgewertet. Es wurden klinische Parameter, Art der Therapie und die Überlebenskurven analysiert. Die Stadien-abhängige Behandlung beinhaltete: LTx, partielle Leberresektion, transarterielle Chemoembolisation (TACE), Radiofrequenzthermoablation (RFTA), systemische Chemotherapie oder „best supportive care“.
Ergebnisse: Das mittlere Alter bei Erstdiagnose lag bei 63 ±11 Jahre. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 26,7 ±30,7 Monate. Das mittlere Überleben aller HCC-Patienten betrug 14 Monate. Das 1-, 3-, 5-, 7- und 10-Jahresüberleben aller Patienten lag bei 56%, 29%, 20%, 13% bzw. 11%. Eine Leberzirrhose hatten 86% der Patienten (Child A 64%, Child B 24% und Child C 12%). Zum Zeitpunkt der HCC-Diagnosestellung lag die Tumorgröße bereits bei 74% der Patienten (n=323) außerhalb der Mailand-Kriterien. Nur 7% (n=29) aller HCC-Patienten erhielten eine Lebertransplantation und zeigten das beste Überleben (Median 115 Monate). Die medianen Überlebensraten betrugen bei einer Resektion 37 Monate (n=102), TACE+RFTA 42 Monate (n=22), RFTA 17 Monate (n=18), TACE 16 Monate (n=116), systemische Chemotherapie (n=30) bzw. “best-supportive care” 4 Monate (n=117). Schlussfolgerung: HCC-Patienten, welche eine LTx erhielten, zeigten das beste Langzeitüberleben. Jedoch kamen nur 7% aller HCC-Patienten für eine LTx in Frage.