Z Gastroenterol 2012; 50 - PP5
DOI: 10.1055/s-0032-1322349

Mukosektomien flacher, großer Polypen im Kolon und Rektum

KD Schmidt 1, HM Baumüller 1, F Herbst 1, J Brehm 1, M Sackmann 1
  • 1Medizinische Klinik II, Klinikum der Sozialstiftung Bamberg.

Hintergrund:

Die Mukosektomie großer, vor allem flacher Kolonpolypen stellt immer noch eine Herausforderung dar. Deshalb analysierten wir retrospektiv die Ergebnisse bei allen Patienten, die uns seit dem 1.1.2010 zur Mukosektomie von Polypen über 20mm Größe vorgestellt wurden, um die Komplikationen und das Verteilungsmuster sowie die histologischen Ergebnisse zu eruieren.

Patienten und Methode: N=147 Pat. (65w, 82m, Alter 37–89 Jahre) wurden analysiert. Polypengröße: 20–70mm, Lokalisation n=21 Pat. Rektum (14,3%), n=33 linkes Kolon (22,4%), n=93 rechtes Kolon (63,3%). Die Mukosektomie erfolgte in piece-meal-Technik, eine erste endoskopische Nachkontrolle wurde nach drei Monaten empfohlen.

Ergebnisse: Histologie: Hyperplastische Polypen n=7 Pat. (5%), tubuläre Adenome ohne hochgradige intraepitheliale Neoplasie (HIEN) n=48 (33%), tubuläre Adenome mit HIEN n=18 (12%), tubulovillöse Adenome ohne HIEN n=33 (22%), tubulovillöse Adenome mit HIEN n=12 (8%), serratierte Adenome ohne HIEN n=19 (13%), serratierte Adenome mit HIEN n=1 (1%), Karzinome n=5 Pat. (3%), sonstige Tumore n=3 (2%). Von den n=20 serratierten Adenomen fanden sich n=17 (85%) im rechten und n=3 (15%) im linken Kolon. Als Karzinome erwiesen sich Polypen des Rektums (n=3) sowie des linken Kolons (n=2). Die Mukosektomie war bei 144 Pat. (98%) endoskopisch-makroskopisch komplett. Eine interventionsbedürftige Nachblutung trat bei n=9 Pat. (6%) auf, die stets endoskopisch gestillt wurde. Perforationen oder Sedierungskomplikationen traten nicht auf. Rezidive beobachteten wir bei den uns wieder vorgestellten n=30 Patienten bei n=10 (7%).

Zusammenfassung: Aufgrund der niedrigen Komplikationsraten favorisieren wir die Mukosektomie weiterhin als Methode der Wahl für große und flache Polypen im Kolon. Für das Rektum bleiben vergleichende Studien zur ESD abzuwarten.