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DOI: 10.1055/s-0032-1322024
Perspektive Solidargemeinschaft? Das deutsche Krankenversicherungssystem auf dem Weg zur Bürgerversicherung
Im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahl 2013 wird das Thema Bürgerversicherung erneut intensiv diskutiert – nicht nur Grüne und Linke drängen dorthin, auch die SPD hat ihr Konzept einer Solidarischen Bürgerversicherung auf ihrem Parteitag im Dezember 2011 nochmals überarbeitet und an die Öffentlichkeit gebracht. Damit votieren alle Oppositionsparteien für die Beendigung des dualen Krankenversicherungssystems. Neben den Parteien sprechen sich auch zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure gegen eine Beibehaltung des dualen Versicherungssystems aus und fordern eine grundsätzliche Reform. Ein Gemenge aus Effizienz, Steuerungsfunktion, Eigenverantwortung und Umverteilungsdebatte motiviert die Akteure, über Veränderungen eines reformbedürftigen Gesundheitssystems zu diskutieren.
Wir möchten auf dem Workshop alternative Krankenversicherungsmodelle vorstellen und kritisch diskutieren, inwieweit die Ausweitung des Solidaritätsprinzips über das derzeitige System der GKV hinaus dazu beiträgt, Gerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung zu stärken.
Den Workshop beginnen wir mit zwei Impulsreferaten von Prof. Dr. Simone Leiber (FH Düsseldorf) und Prof. Dr. Dr. Thomas Gerlinger (Uni Bielefeld). Anschließend laden wir Podium und TeilnehmerInnen ein, unter der Moderation von Prof. Dr. Rolf Rosenbrock (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) folgende Fragen mit uns zu diskutieren:
Welche alternativen Modelle zur Ausgestaltung unseres Krankenversicherungssystems werden aktuell diskutiert?
Welchen Stellenwert hat Gerechtigkeit in der aktuellen Reformdebatte?
Was sind in Bezug auf Gerechtigkeit die wichtigsten Eckpunkte der momentan diskutierten Modelle?
Wie sieht ein Modell aus, das Gerechtigkeitsaspekte am umfassendsten berücksichtigt?
Welche Argumente helfen, eine nachhaltige Reform auf den Weg zu bringen?