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DOI: 10.1055/s-0032-1321767
Verbesserte Möglichkeiten zur Identifikation von Menschen mit Migrationshintergrund für die Mortalitätsforschung am Beispiel Bremens
Improved Opportunities for the Identification of People with a Migrant Background for Mortality Research using the Example of BremenPublication History
Publication Date:
28 August 2012 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund:
19,6% der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. Die epidemiologische Forschung zu Gesundheit sowie gesundheitlicher Entwicklung dieser großen, heterogenen und immer mehr an Bedeutung gewinnenden Bevölkerungsgruppe in Deutschland ist immer noch lückenhaft. Es fehlt an Ergebnissen zu Mortalität und spezifischer Morbidität, zu chronischen Krankheiten und zu Krankheitsverläufen.
Ziel:
Ziel dieses Beitrags ist es, bereits angewandte Methoden kombiniert mit neuen methodischen Ansätzen zur Ermittlung des Vitalstatus bzw. der Mortalität von Migrantinnen und Migranten aus der Türkei und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion einzusetzen und zu vergleichen.
Methodik:
Es wurden Daten des Landes Bremen (666 709 Einwohner, Stand 2010) genutzt. Dabei wurden 2 methodologische Aspekte untersucht: (i) Möglichkeiten der Erhebung des Migrationshintergrundes in den Einwohnermeldeamtsdaten mit verschiedenen Verfahren (onomastisch, toponomastisch usw.) und (ii) Möglichkeiten des Record Linkage der so gewonnen Informationen mit dem Bremer Mortalitätsindex.
Ergebnisse:
In den Daten des Einwohnermeldeamtes Bremen konnten Zuwanderer aus der Türkei und den Staaten der ehemaligen Sowjetunion durch eine Kombination verschiedener Verfahren erfolgreich identifiziert werden. Die Kombination verschiedener Verfahren erwies sich der Anwendung einzelner Verfahren als deutlich überlegen. So konnten z. B. durch den Namensalgorithmus ein Anteil von 6,9% türkischstämmiger und durch die Kombination von Staatsangehörigkeit und Geburtsland ein Anteil von 5% russischstämmiger Migrantinnen und Migranten an der im Bundesland Bremen lebenden Gesamtbevölkerung identifiziert werden. Im weiteren Schritt konnten Informationen zu verstorbenen Migrantinnen und Migranten gewonnen werden. Diese konnten erfolgreich per Sterbebuchnummer mit den Daten des Bremer Mortalitätsindexes verlinkt werden, sodass Informationen zu den Todesursachen in weiteren Analysen genutzt werden können.
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen die Möglichkeit, die Heterogenität der deutschen Bevölkerung auch verstärkt in der Auswertung von Mortalitätsdaten zu berücksichtigen, insbesondere wenn Kombinationen verschiedener Verfahren zur Identifizierung von Migrantinnen und Migranten angewendet werden können.
Abstract
Background:
19.6% of Germany’s population has a “migrant” background. Comprehensive epidemiological research on health and health development of this large, heterogeneous and increasingly important population group in Germany is still deficient. There is a lack of results on mortality and morbidity, particularly concerning chronic diseases and disease processes.
Objective:
The aim of this paper is to combine and to compare already applied methods with new methodological approaches for determining the vital status and the mortality of immigrants from Turkey and the former Soviet Union.
Methods:
For this purpose we used data from the state of Bremen (666 709 residents, last update 2010). We examined 2 methodological aspects: (i) possibilities for identifying immigrant background in the data of residents’ registration office with different methods (onomastic, toponomastic, etc.) and (ii) opportunities for record linkage of the obtained data with the Bremen mortality index.
Results:
Immigrants from Turkey and the former Soviet Union were successfully identified in databases of the residents’ registration office by a combination of different methods. The combination of different methodological approaches proved to be considerably better than using one method only. Through the application of a name-based algorithm we found that Turkish immigrants comprise 6.9% of the total population living in Bremen. By combining the variables “citizenship” and “country of birth” the total population proportion of immigrants from the former Soviet Union was found to be 5%. We also identified the deceased immigrant population in Bremen. The information obtained from residents’ registration office could be successfully linked by death register number with the data of the Bremen mortality index. This information can be used in further detailed mortality analyses.
Conclusion:
The results of this analysis show the existing opportunities to consider the heterogeneity of the German population in mortality research, especially by means of combination of different methods to identify the immigrant background.
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