Rofo 2013; 185(2): 106-107
DOI: 10.1055/s-0032-1319159
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Uterusleiomyom – Assoziation zwischen MRT-Ergebnissen und Symptomen

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Publication Date:
05 February 2013 (online)

Zu den häufig auftretenden Symptomen bei Frauen mit Leiomyomen des Uterus zählen Menorrhagie sowie Druckgefühle. Welche Faktoren für diese Symptome verantwortlich sind, ist unbekannt. Eine Studie aus Finnland hat nun auf Basis von MRT-Ergebnissen den Zusammenhang zwischen Uterus- bzw. Leiomyom-Charakteristika und dem Auftreten von behandlungsbedürftigen Symptomen untersucht.

Eur J Radiol 2012; 81: 1957–1964

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T2w axiale Aufnahme mit Nachweis multipler, mehrheitlich intramuraler Leiomyome des Uterus mit klassisch hypointensem Signalcharakter (Bild: Kröncke TJ. Radiologie up2date 2012; 12: 251–263).

Die prospektive Studie schloss 122 Patientinnen mit symptomatischem Uterusleiomyom und einem Durchschnittsalter von 47,5 Jahren ein. Diese unterzogen sich zwischen 2002 und 2007 einer präoperativen 1,5-T-MRT. Die Frauen wurden anhand ihrer Symptome in 3 Gruppen unterteilt:

  1. Patientinnen mit Menorrhagie alleine

  2. Patientinnen mit Drucksymptomen alleine

  3. Patientinnen mit Menorrhagie und Drucksymptomen.

Mittels MRT wurde das Verhältnis zwischen Leiomyom und Endometrium bestimmt und die Größen der Leiomyome und Uteri sowie die Anzahl bzw. der Ausdehnungsgrad der Leiomyome ermittelt.

69 Patientinnen (57%) wiesen Drucksymptome sowie eine Menorrhagie auf, 26 (21%) hatten lediglich eine Menorrhagie, und bei 27 (22%) zeigten sich ausschließlich Drucksymptome. Leiomyome mit einer ≥ 50%igen Vorwölbung in die Uterushöhle wurden häufiger bei Studienteilnehmerinnen mit beiden Symptomen oder Menorrhagie alleine identifiziert als bei solchen, die ausschließlich Druckgefühle verspürten (jeweils 26 vs. 4%; p = 0,013 und 39 vs. 4%; p = 0,002). Im Fall von Patientinnen mit Menorrhagie war der Grad der Ausdehnung der Leiomyome höher (p = 0,005) und deren Volumen geringer (p = 0,002) als bei Patientinnen mit Drucksymptomen. Hinsichtlich der Anzahl der Leiomyome zeigten sich zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede (p = 0,241). Größere Leiomyome und Uteri waren mit einer erhöhten Harnfrequenz assozi-
iert (p = 0,002–0,032). Die MRT-Ergebnisse standen nicht in Zusammenhang mit der Belastungsharninkontinenz, Unterleibsschmerzen oder Druckgefühlen im Rücken.

Fazit

Es besteht ein Zusammenhang zwischen einem erhöhten Ausdehnungsgrad bzw. geringeren Volumen von Leiomyomen und Menorrhagie, so ein Ergebnis der Studie. Zudem konnte gezeigt werden, dass größere Leiomyome bzw. ein größerer Uterus eine erhöhte Harnfrequenz begünstigen. Die Belastungsharninkontinenz, Unterleibsschmerzen und Druckgefühle im Rücken waren hingegen nicht mit den MRT-Ergebnissen assoziiert.

Dr. Frank Lichert, Weilburg