Zeitschrift für Palliativmedizin 2012; 13(4): 172
DOI: 10.1055/s-0032-1318826
Palliativpflege

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial

Further Information

Publication History

Publication Date:
19 July 2012 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Wundversorgung in Palliative Care ist mehr als die Wahl der richtigen Wundauflage. Einen Begriff wie Lebensqualität kann ich bei manchen Wunden kaum aussprechen, er klingt unangemessen angesichts des oft sichtbaren, grenzenlos scheinenden Leides. Hilflosigkeit und Unfassbarkeit sind vorrangige Gefühle. Und gerade in diesen Situationen sind Fachwissen und Kreativität zentrale Merkmale, um Grenzen je nach Situation zu überwinden, zu erkennen und anzuerkennen. Nutzen und Belastung von Maßnahmen müssen mit dem Betroffenen ausgelotet, reflektiert und in regelmäßigen Abständen überdacht werden.

Grundlage der pflegerischen Versorgung von Palliativpatienten mit Wunden sind eine ausführliche Wundanamnese und ein gründliches Wundassessment. Ohne zu wissen, unter welchen Problemen und Einschränkungen der Betroffene durch seine Wunde im Alltag leidet, werden viele der von uns initiierten Maßnahmen an den Bedürfnissen des Patienten vorbei und ins Leere laufen. Ebenso ist eine möglichst genaue Beschreibung der Wunde unverzichtbare Grundlage jeglicher Therapie und Basis der gemeinsamen Reflexion.

Ziel des pflegerischen Handelns ist es, dass Patienten von ihren Problemen nicht erdrückt werden, sondern angemessene und konkrete Hilfe und Begleitung erfahren.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

Ihre
Martina Kern

Martina Kern, Rubrikenherausgeberin

    >