Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0032-1318529
Bilaterale Ovarialmetastase eines Gallenblasenkarzinoms – Fallbericht
Einleitung:
Metastasen sind mit 7–10% aller malignen Ovarialtumore ein praxisrelevantes Problem und können ein primäres, z.B. muzinöses Ovarialkarzinom imitieren. Muzinöse Metastasen stammen meist aus dem Gastrointestinaltrakt (Appendix, Dickdarm, Magen, Pankreas). 6% aller Gallenblasenkarzinome sollen Ovarialmetastasen aufweisen. In der Literatur wurden bisher lediglich 22 Fälle simultanen Auftretens beschrieben.
Kasuistik:
79-jährige Patientin, sonographisch Unterbauchtumor unklarer Genese, Cholezystolithiasis, Druckdolenz im Unterbauch bds, klinisch tastbare zentrale Resistenz im Abdomen
CT-Abdomen: V.a. Gallenblasenkarzinom mit Infiltration des Magenausgangs und der Leber, V.a. Ovarialkarzinom rechts (23×14cm).
Intraoperativ: Tumordurchsetzte Gallenblase, Karzinose des Omentum majus, bilaterale polyzystische Adnextumore.
Histologie: Adnexe bds. mit muzinösem Adenokarzinom ohne Kapselüberschreitung, vereinbar mit Metastasen eines Gallenblasenkarzinoms.
Schlussfolgerung:
Bei muzinöser Histologie eines Ovarialtumors sollte eine Appendektomie durchgeführt werden. Weitere Lokalisationen des Tumorursprungs sind möglich, auch an die seltene Metastase eines Gallenblasenkarzinoms sollte gedacht werden.