Z Gastroenterol 2012; 50 - P2_13
DOI: 10.1055/s-0032-1315840

Tumormarker in der Diagnostik des Hepatozellulären Karzinoms und deren Korrelation mit klinisch-pathologischen Parametern

D Bettinger 1, A Weinmann 2, M Schultheiß 1, J Bürk 3, E Panther 1, E Knüppel 1, R Küper 4, PR Galle 2, HE Blum 1, R Thimme 1, HC Spangenberg 1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Klinik II
  • 2Universitätsmedizin Mainz, Medizinische Klinik I
  • 3Universitätsklinikum Freiburg, Radiologische Klinik
  • 4Wako Chemicals GmbH, Neuss

Einleitung: Das Hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist einer der am häufigsten zum Tode führenden Tumore weltweit. Es wird häufig in einem fortgeschrittenen Stadium in der Regel mittels Bildgebung diagnostiziert. Tumormarker sind wenig sensitiv und spielen daher in der Diagnose des HCC eine untergeordnete Rolle. Ziel war es die Ursache der eingeschränkten diagnostischen Wertigkeit der Tumormarker Alpha-Fetoprotein (AFP), dessen Subfraktion AFP-L3 und von Des-γ-Carboxyprothrombin (DCP) zu analysieren sowie eine Korrelation mit klinisch-pathologischen Parametern herzustellen.

Patienten und Methoden: 372 Patienten mit Leberzirrhose sowie 79 Patienten mit gesichertem HCC wurden prospektiv in diese Studie eingeschlossen. Die Messung der Tumormarker erfolgte mit dem µTASWako™ i30.

Ergebnisse: Patienten mit einem HCC zeigten signifikant höhere Tumormarkerwerte im Vergleich zu Patienten mit einer Leberzirrhose ohne HCC (jeweils p<0,001). Die ROC-Analysen ergaben für AFP, AFP-L3 und DCP optimale cut-off-Werte von 10ng/ml, 10% und 2,85ng/ml mit einer Sensitivität von jeweils 58%, 62% und 61%. Die Spezifität lag bei jeweils 88%, 92% und 87%. Die Markerkombination ergab eine Sensitivität von 83,5% und eine Spezifität von 69,6%. Patienten mit einer nutritiv-toxischen Leberschädigung zeigten im Vergleich zu Patienten mit einer Virushepatitis signifikant höhere DCP-Werte wohingegen letzere signifikant höhere AFP-Werte aufwiesen. Nur für das DCP zeigte sich eine positive Korrelation mit der Tumorgröße, dem Vorliegen einer Pfortaderinvasion und dem BCLC-Stadium.

Diskussion: Die einzelnen Tumormarker weisen eine eingeschränkte diagnostische Wertigkeit auf, da diese signifikant durch die Ätiologie der zugrunde liegenden Lebererkrankung beeinflusst wird, was durch eine Markerkombination kompensiert werden könnte. Von den untersuchten Tumormarkern weist DCP die beste Korrelation mit klinisch-pathologischen Parametern auf.