JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2012; 1(01): 45-46
DOI: 10.1055/s-0032-1315735
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Publication Date:
02 July 2012 (online)

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Wirksame Prävention schon vor der Geburt

Niedersachsen hat als erstes Bundesland Anfang 2011 eine staatlich anerkannte Weiterbildung zur Familienhebamme bzw. zum Familienentbindungspfleger eingeführt. „Damit haben wir eine umfassende und hohe Qualifikation sichergestellt. Unser Ziel ist es, Familienhebammen als feste Partnerinnen der Jugendhilfe zu etablieren“, sagt Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan.

Schon in einem ganz frühen Stadium, nämlich bereits ab der Schwangerschaft, stehen in Niedersachsen derzeit bis zu 150 ausgebildete Familienhebammen in rund 40 Städten und Gemeinden rat- und hilfesuchenden Frauen und Familien zur Seite.

Die Bundesinitiative Familienhebammen soll den Aus- und Aufbau der Arbeit von Familienhebammen stärken und ist Teil der Netzwerke Früher Hilfen gegen Kindeswohlgefährdung, deren flächendeckender Aufbau im Bundeskinderschutzgesetz verankert ist. Niedersachsen fördert bereits seit 2007 die Erprobung solcher Netzwerke im Rahmen eines Landesmodellprojekts („Koordinierungszentren Kinderschutz – Kommunale Netzwerke Früher Hilfen“) und unterstützt alle interessierten Jugendämter beim Auf- bzw. Ausbau eigener Netzwerke.

Nähere Informationen finden Sie im Internet unter www.ms.niedersachsen.de


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SupaKids aus Altona gewinnt Nürnberger FamilienBande Förderpreis 2012

Laut Robert Koch-Institut leben in Deutschland ca. 2–3 Millionen Kinder mit einem erkrankten oder behinderten Geschwisterkind zusammen – eine Familiensituation, die sich vom „Normalen“ unterscheidet. Gesunde Geschwister stehen häufig unter einem großen Druck, versuchen zu funktionieren und keine „Extra-Schwierigkeiten“ zu machen. Nicht immer muss es dadurch zu einem Problem kommen, aber ein Thema ist es allemal.

Zum zweiten Mal hat die Initiative FamilienBande einen Förderpreis für Einrichtungen ausgelobt, die mindestens ein Angebot für Geschwister durchführen. Einer der Preisträger in der Kategorie „Sensibilisierung oder Prävention bei chronischen Krankheiten“: Das Projekt SupaKids der DRK-Schwesternschaft Hamburg e. V. in Altona.

SupaKids richtet sich gezielt an Kinder und Jugendliche, in deren Familie ein Geschwisterkind oder ein Elternteil chronisch erkrankt ist. Im Sinne einer präventiven Arbeit will SupaKids da sein, zuhören, beraten, unterstützen, Mut machen, Auszeiten ermöglichen und vieles mehr. Unter dem Motto „Einfach nur Kind sein können“ bietet das SupaKids-Team u. a. Freizeit- und Ferienprogramme, Austauschmöglichkeiten sowie kindgerechte Informationen zu Krankheiten und Pflege. Im Rahmen eines familienorientierten Angebots (Eltern-Kind-Gespräche, Einzelberatungen, Elternfrühstück) steht die gesamte Familie im Fokus der Arbeit.

„Besonders anerkennenswert ist die wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung von SupaKids durch die Universität Witten/Herdecke bis 2011. In den abschließend geführten Interviews mit den betroffenen Familien wurde mehrfach auf den großen entlastenden Faktor des Projekts für Familien hingewiesen“, hebt die Jury des FamilienBande-Förderpreises hervor.

Quelle: www.initiative-familienbande.de


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Kindersicher grillen

Grillanzünder und Lampenöle waren bis vor kurzem so schön bunt. In vielen Farben und durchsichtigen Flaschen erhältlich, verwechselten Kinder die Flüssigkeit oft mit Limonade und nahmen in einem unbeobachteten Moment einen Schluck. Mit fatalen Folgen, wie deutsche Kinderkliniken in den vergangenen Jahren immer wieder meldeten. Öle können beim Verschlucken in die Lunge gelangen und bereits kleine Mengen dort schwere Entzündungsreaktionen auslösen. Aus diesem Grund dürfen seit Anfang diesen Jahres Lampenöle und flüssige Grillanzünder auf Paraffinbasis nur noch in schwarzen, nicht durchsichtigen und höchstens einen Liter fassenden Behältern verkauft werden. Damit wird die Neugier von Kindern weniger geweckt und die dunklen Flaschen ähneln auch Getränken weniger als vorher. Die Behälter müssen nun zusätzlich den unverwischbaren Aufdruck „Bereits ein kleiner Schluck Lampenöl – oder auch nur das Saugen an einem Lampendocht – kann zu einer lebensbedrohlichen Schädigung der Lunge führen“, bzw. „Bereits ein kleiner Schluck Grillanzünder kann zu einer lebensbedrohlichen Schädigung der Lunge führen“ tragen. Durch den Aufdruck werden Verbraucher zusätzlich über das Risiko einer Vergiftung informiert. Sollte ein Kind dennoch versehentlich Lampenöl oder flüssigen Grillanzünder verschluckt oder am Docht einer Öllampe gesaugt haben, auf keinen Fall erbrechen lassen! Dabei könnte Flüssigkeit in die Lunge eindringen und diese schädigen. Das Kind auf jeden Fall umgehend zum Arzt oder in ein Krankenhaus bringen. Und das Produkt und seine Verpackung am besten mitnehmen für die Ärzte.

Quelle: idw


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Geringerer Eigenanteil für Mutter-Kind-Kur

220 Euro müssen Mütter für eine dreiwöchige Kur aus ihren eigenen Taschen berappen. Für einkommensschwache Frauen gibt es jetzt die Möglichkeit der Reduzierung des gesetzlichen Eigenanteils. „Gerade gesundheitlich belastete Mütter in schwierigen finanziellen Verhältnissen dürfen nicht auf die Gesundheitsmaßnahme verzichten“, erklärt Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes (MGW) in Berlin. „Die Beraterinnen im MGW-Verbund erleben immer wieder, dass Mütter nicht wissen, wie sie den gesetzlichen Eigenanteil für ihre medizinisch dringend benötigte Kurmaßnahme bezahlen sollen.“ Die Selbstbeteiligung an den Kosten für Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung ist auf zwei Prozent bzw. ein Prozent bei chronisch Kranken des jährlichen Bruttoeinkommens begrenzt. So hätten beispielsweise Hartz IV-Bezieherinnen und Sozialhilfeempfängerinnen lediglich 80 anstatt 220 Euro zu zahlen und wären damit außerdem von sämtlichen Zuzahlungen für Gesundheitskosten im Jahresverlauf befreit. Das Müttergenesungswerk empfiehlt Müttern deshalb, bei ihrer Krankenkasse einen Antrag zu stellen, damit eine Pauschalzahlung zu Jahresbeginn möglich ist. Nähere Infos unter der Tel.-Nr. (030) 330 029 14.

Quelle: Deutsches Müttergenesungswerk


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