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DOI: 10.1055/s-0032-1315669
Funktionelle Inkontinenz – Intensive Urotherapie wirkt bei Kindern nachhaltig
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. Mai 2012 (online)

Die konservative Urotherapie als Behandlungsoption funktioneller Inkontinenz bei Kindern beinhaltet u.a. die Beratung bez. des Miktionsverhaltens, das Miktions- und Biofeedbacktraining oder die Physiotherapie. Einzelne Studien belegen, dass eine stationäre Urotherapie bei ca. 70 % der Kinder erfolgreich ist. Ob und wie lange dieser Effekt anhält, hat nun eine niederländische Studie untersucht.
J Urology 2011; 78: 1391–1396
mit Kommentar


Wer in der Kindheit gut auf eine intensive Urotherapie anspricht, hat auch langfristig i.d.R. keine Miktionsbeschwerden. Zu diesem Ergebnis kamen Marianne Vijverberg, University Medical Center Utrecht/Niederlande, und Kollegen anhand einer Kohortenstudie mit 75 Patienten zwischen 6 und 17 Jahren. Diese wurden zwischen 1986 und 1990 wegen Blasenentleerungsstörungen oder überaktiver Blase stationär urotherapeutisch behandelt. Der Altersdurchschnitt der Kinder lag zu Beginn der Studie bei 9,9 ± 2,4 Jahren. Die Patienten erhielten in einem intensiven, stationären Training Anleitungen zu Miktionsgewohnheiten wie Häufigkeit des Wasserlassens und der Sitzpositionen beim Toilettengang. Zudem wurde geschult, wie Obstipation und Harnwegsinfektionen verhindert werden könnten. Die Urotherapie beinhaltete auch die Untersuchung des Harnflusses durch Uroflowmessung, Biofeedback-Training und Anleitungen zur Verhaltensänderung.
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Literatur
- 1 Vijverberg MAW, Elzinga-Plomp A, Messer AP et al. Bladder rehabilitation, the effect of a cognitive training programm on urge incontinence. Eur Urol 1997; 31: 68-72
- 2 Wiener JS, Scales MT, Hampton J et al. Longterm efficacy of simple behavioral therapy for daytime wetting in children. J Urol 2000; 164: 786-790