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DOI: 10.1055/s-0032-1315028
LNA und OrgL: Führung im Großschadensfall
Publication History
Publication Date:
19 December 2012 (online)
Großschadensereignisse. Ein Schadensereignis kann zu einem Massenanfall von Verletzten führen. Dadurch entsteht ein Mangelverhältnis zwischen dem erforderlichen Behandlungsbedarf und den zur Verfügung stehenden Versorgungsmöglichkeiten. Eine geschickte Logistik sorgt dafür, dass die verfügbaren Ressourcen optimal eingesetzt werden. Einsätze bei Großschadensereignissen laufen typischerweise in 4 Phasen ab. Um das Überleben möglichst vieler Patienten zu sichern, ist die Sichtung ein wertvolles Werkzeug. Sie legt die Behandlungsreihenfolge und den Umfang der medizinischen Maßnahmen fest.
Führungsstruktur. Der LNA übernimmt die Leitung des Einsatzabschnitts „Medizinische Rettung“. Das Augenmerk des OrgL liegt hingegen auf organisatorisch-taktischen Aufgaben wie logistischen oder kommunikativen Fragestellungen. Die unterschiedlichen Aufgabenfelder erfordern eine enge Zusammenarbeit und einen ständigen Informationsaustausch zwischen LNA und OrgL. Eine niedrige Alarmierungsschwelle für LNA und OrgL sorgt dafür, dass sie möglichst oft und frühzeitig alarmiert werden. Dadurch wird die Vorgehensweise bei einem MANV routinierter.
Vor- und Nachbereitung. Damit aus den Erfahrungen eines Großschadensereignisses gelernt werden kann, ist eine Nachbereitung erforderlich. Dadurch wird die Einsatzvorbereitung verbessert. Positive wie negative Erfahrungen aus dem Einsatz werden weitergegeben, Änderungen fließen in die Einsatzplanung oder in Übungen ein. Regelmäßige Übungen der beteiligten Fachdienste verbessern die Zusammenarbeit. Simulationssysteme eignen sich für ein Training der Führungsabläufe und Entscheidungsprozesse.
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