Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72 - P43
DOI: 10.1055/s-0032-1313686

Maternales und Fetales Outcome beim maternalen Antiphospholipid Syndrom und Systemischen Lupus erythematodes

K Mayer-Pickel 1, M Mörtl 1, D Schlembach 1, C Stern 1, M Cervar-Zivkovic 1
  • 1UFK Graz, Medizinische Universität Graz, Auenbruggerplatz 14, 8036 Graz

Fragestellung: Das Antiphospholipidsyndrom (APS) ist eine Autoimmunerkrankung assoziiert mit zahlreichen geburtshilflichen Komplikationen, wie z.B. habituellem Abortgeschehen, Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom (P/E/H). Das APS tritt gelegentlich gleichzeitig mit einem Systemischen Lupus erythematodes (SLE) auf. Das Ziel der retrospektiven Studie war es, die maternale und fetale Komplikationen bei optimalem geburtshilflichen Management festzustellen. Methodik: In den letzten fünf Jahren (2007–2011) wurden 20 Schwangerschaften mit APS und SLE, davon 9 APS, 8 SLE mit APS und 3 SLE ohne APS an der Universitätsklinik Graz betreut. Sechs Wochen vor der Konzeption erhielten alle Schwangeren niedermolekulares Heparin (NMH) und zusätzlich in der Schwangerschaft 8 Patientinnen Aspirin (St. p. P/E/H) sowie 4 Patientinnen Cortison aus internistischer Indikation. Bei einer Patientin wurde einer Plasmapherese und bei einer eine Immunapherese in der Schwangerschaft durchgeführt. Die geburtshilflichen Komplikationen wurden retrospektiv analysiert. Ergebnisse: In 6 Schwangerschaften kam es einmal zum Auftreten eines HELLP-Syndroms sowie einmal zu einer schweren Präeklampsie. Bei 2 Patientinnen entwickelte sich während der Schwangerschaft aus einem APS ein katastrophales APS. Bei einer Patientin kam es zu einer Verschlechterung der Grunderkrankung. Alle 5 Schwangeren wurden wegen intrauteriner Wachstumsrestriktion (IUGR) und drohender intrauteriner Asphyxie zwischen der 27. SSW und der 33. SSW mittels Kaiserschnitt entbunden. Zehn Schwangere hatten einen unkomplizierten Schwangerschafts- und Geburtsverlauf, sieben wurden vaginal und drei mittels Kaiserschnitt entbunden, alle mit einem unauffälligen kindlichen und maternalen Outcome. Schlussfolgerung: Beim APS und beim SLE bleibt das Risiko einer Verschlechterung der Grunderkrankung (7%) sowie der Entwicklung geburtshilflicher Komplikationen (27%) trotz optimaler Betreuung bestehen. Unsere Daten zeigen eine Assoziation maternaler Komplikationen mit einer schweren Form der fetalen Wachstumsrestriktion sowie einer vorzeitiger Entbindung (100%).