Einsatz der Insulinpumpentherapie während der Schwangerschaft von Frauen mit Diabetes mellitus Typ 1

Fragestellung: Das Risiko für maternale und fetale Komplikationen während der Schwangerschaft bei Frauen mit Diabetes mellitus Typ 1 (T1D) kann durch eine normnahe Blutzuckereinstellung deutlich reduziert werden. Die intensivierte Insulintherapie entweder durch multible Insulininjektionen (MDI) oder kontinuierliche Infusion mittels Insulinpumpe (CSII) hilft die Stoffwechselziele zu erreichen. Das Ziel unserer Studie war es die BZ-Einstellung bei schwangeren Frauen mit T1D und MDI oder CSII zu erheben und die Schwangerschaftsoutcomes zwischen MDI und CSII zu vergleichen. Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurden 31 Schwangerschaften von 24 Frauen mit T1D, welche in der Diabetesambulanz eines tertiären Zentrums von 2007–2011 behandelt wurden, erfasst. Ergebnisse: Neun Schwangerschaften mit CSII unterschieden sich nicht im Alter und Diabeteslaufdauer der Mutter sowie Vorhandensein von diabetischen Spätkomplikationen. Die CSII-Gruppe hatte bereits zu Beginn ein niedrigeres HbA1c (6,5±1,5%) als die MDI- Gruppe (7,7±1,2%). Vor Geburt lag der HbA1c in der CSII-Gruppe bei 5,8±0,5% und in der MDI Gruppe bei 6,4±0,6%. Die Rate der schweren Hypoglykämien (Fremdhilfe notwendig) war in der MDI-Gruppe höher. In der MDI-Gruppe kam es zu mehr Frühgeburten (6 vs. 0) sowie 2 IUFT (interunteriner Fruchttod), aber in beiden Gruppen kam es bei den Lebendgeburten zu keinen Fehlbildungen und das Geburtsgewicht lag <4000g. Schlussfolgerung: Unsere Erhebung zeigte, dass nur bei einem Drittel der Frauen mit T1D in der Schwangerschaft die Insulinpumpe verwendet wurde. Die CSII-Gruppe bereits hatte initial eine bessere BZ-Einstellung und konnte auch während der Schwangerschaft bei Fehlen von schweren Hypoglykämien davon profitierten. Der Einsatz der Insulinpumpe bei Patientinnen in der Schwangerschaft bzw. die Umstellung sollte bereits präkonzeptionel bei Frauen mit T1D und Kinderwunsch angeboten werden.