Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A155
DOI: 10.1055/s-0032-1313521

Potentielle Einflussfaktoren auf die Hauttoxizität während einer Strahlentherapie nach brusterhaltender Operation

A Sfintizky 1, U Kraus-Tiefenbacher 1, G Welzel 1, A Simeonova 1, K Siebenlist 1, M Sütterlin 1, F Wenz 1
  • 1Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie (Universitätsklinikum Mannheim), Mannheim, Deutschland

Eine perkutane Strahlentherapie (EBRT) nach BET kann zu Hautreaktionen sehr unterschiedlicher Intensität führen. Während oder gegen Ende der Therapie stellen Erytheme und Ödeme der Brust die am häufigsten zu beobachtenden akuten Nebenwirkungen dar. Potenzielle Einflussfaktoren hinsichtlich der akuten Hauttoxizität sollten im Rahmen dieser Arbeit evaluiert und gewertet werden.

Zwischen 2006 und 2010 erhielten 211 Patientinnen eine standardisierte EBRT am Linearbeschleuniger (50Gy Mammahomogenbestrahlung gefolgt von 16Gy Elektronensboost) bei der nach Erreichen von 50Gy die Hauttoxizität bewertet wurde. Die Hautreaktionen wurden anhand der CTC-Kriterien dokumentiert. Potenzielle Einflussfaktoren wurden in 3 Gruppen gegliedert. I. patientenspezifische (Rauchen, Alter, Brustgröße, Body Mass Index =BMI, Allergien), II. tumorspezifische (Tumorgröße) und III. behandlungsspezifische Faktoren (systemische Therapie). Nach 50Gy EBRT hatten 28,9% aller Patientinnen kein Erythem, 62,2% hatten ein Erythem °I und 8,5% ein Erythem °II. Höhergradige Erytheme traten in unserem Patientenkollektiv nicht auf.

Einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung von Hautnebenwirkungen hatte bezüglich der patientenspezifischen Kriterien ein größeres Brustzielvolumen (p=0,03), momentanes Rauchen (p=0,04) und das Fehlen von Allergien (p=0,002), bezüglich der tumorspezifischen Kriterien eine größere Tumorgröße (p=0,009) und bezüglich der behandlungsspezifischen Kriterien die antihormonelle Therapie, wobei Patientinnen mit Aromatasehemmer häufiger Erytheme aufwiesen verglichen mit denen, die mit Tamoxifen behandelt wurden (p=0,03). Weder das Patientenalter, noch der BMI noch eine Chemotherapie zeigten einen signifikanten Einfluss auf die Hauttoxizität.