Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2012; 9 - A58
DOI: 10.1055/s-0032-1313424

Einfluss von Zoledronat auf die Knochendichte von prämenopausalen Mammakarzinom-Patientinnen unter (neo)adjuvanter Chemotherapie: die ProBone I Studie

P Hadji 1, A Kauka 1, T Bauer 1, M Kalder 1, US Albert 1, K Birkholz 2, M Baier 3, M Muth 2, M Ziller 1
  • 1Philipps-University of Marburg, Department of Gynecology, Endocrinology and Oncology, Marburg, Deutschland
  • 2Novartis Pharma GmbH, BU Onkology, Nürnberg, Deutschland
  • 3Novartis Pharma GmbH, Statistics, Nürnberg, Deutschland

Hintergrund: Die Chemotherapie des Mammakarzinoms kann zu einem signifikanten Rückgang der Knochendichte führen und damit das Risiko für osteoporosebedingte Frakturen erhöhen. Studienergebnisse zeigen, dass ZOL die Knochendichte bei Patientinnen mit Mammakarzinom erhöhen und das krankheitsfreie Überleben und z.T. auch das Gesamtüberleben signifikant verlängern kann.

Methode: Das Ziel dieser monozentrischen, placebo-kontrollierten, randomisierten doppelblinden Studie war es, den Effekt einer adjuvanten ZOL-Therapie auf die Knochendichte von prämenopausalen, hormonrezeptornegativen Frauen mit Mammakarzinom unter (neo)adjuvanter Chemotherapie zu untersuchen. Die Patientinnen erhielten entweder IV 4mg ZOL oder Placebo alle 3 Monate für 21 Monate. Der primäre Endpunkt war die Veränderung der Knochendichte an der Lendenwirbelsäule zwischen Baseline und nach 24 Monaten (DXA). Sekundäre Endpunkte waren u.a. Knochendichte an Hüfte und Femur, Knochenstoffwechselmarker (P1NP), endokrine Hormone (FSH, Östradiol), pathologische Frakturen, sowie Sicherheit und Verträglichkeit.

Ergebnisse: 11 Patientinnen wurden zwischen März 2006 und Dezember 2008 eingeschlossen. Da es unwahrscheinlich war, die geplante Patientenzahl von 70 zu erreichen, wurde die Rekrutierung vorzeitig gestoppt und die Daten explorativ ausgewertet. Trotz der geringen Patientenzahl konnte gezeigt werden, dass die ZOL-Therapie signifikant die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule im Vergleich zu Placebo verbessert (p<0,05). Diese Tendenz war auch bei dem Oberschenkelhals und der Gesamthüfte zu sehen. Zusätzlich war P1NP bei Patientinnen unter ZOL-Therapie reduziert. Eine Patientin (Plazebo-Gruppe) erlitt ein Rezidiv während der 24-monatigen Behandlung. ZOL wurde im Allgemeinen gut vertragen und die Nebenwirkungen entsprachen dem bekannten Sicherheitsprofil.

Zusammenfassung: Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass eine frühe ZOL-Therapie den Knochenverlust in hormonrezeptornegativen Mammakarzinom-Patientinnen unter (neo)adjuvanter Chemotherapie bei einer guten Verträglichkeit verhindern kann.