Die präoperative histologische Abklärung suspekter Lymphknoten nimmt seit der Einführung der Sentinelnode-Biopsie 1993 eine wichtige Rolle ein. Ziel ist die Vermeidung von unnötigen Operationen und damit die Senkung der therapieinduzierten Morbidität im Schulter-Arm-Bereich. Zur diagnostischen Abklärung klinischer und/oder sonographisch auffälliger Lymphknoten stehen verschiedene Biopsieverfahren zur Verfügung, welche jedoch noch nicht ausreichend validiert sind.
In dieser prospektiven Studie wurde in 64 Fällen bei suspekten Lymphknoten zur histologischen Sicherung eine präoperative FNA und CNB durchgeführt.
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FNA
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Stanze
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Operation
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Gesamtanzahl
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64
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64
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64
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Lymphknotenmetastase
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38
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46
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52
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Benigne Histologie
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23
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15
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12
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Nicht durchführbar
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3
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3
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0
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Sensitivität (%)
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83
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93
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100
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Spezifität (%)
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100
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100
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100
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PPV (%)
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100
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100
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100
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NPV (%)
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60
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80
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100
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Ergebnisse:
Bei 58 Patientinnen erfolgte eine FNA und CNB. Bei 6 Patientinnen war nur eine Methode technisch möglich bzw. konnte nur ein repräsentatives Ergebnis erzielt werden.
In 4,7% war keine FNA (z.B. schlechte Zellqualität) oder CNB (z.B. direkte Gefäßnähe) durchführbar.
Komplikationen:
Keine.
Schlussfolgerung:
Gemäß der Leitlinien ist bei klinisch/sonographisch suspekten Lymphknoten bei Mammakarzinompatientinnen mit histologisch gesichertem Lymphknotenbefall eine Axilladissektion empfohlen. Die SNB ist in diesem Fall kontraindiziert.
Bei präoperativer Sicherung eines suspekten Lymphknotens mittels FNA/CNB kann bei negativer Lymphknotenhistologie primär auf die Axilladissektion zugunsten einer SNB verzichtet werden.
Im Rahmen dieser Studie war bei 95% der suspekten Lymphknoten die CNB und FNA durchführbar. Die CNB hat die höchste Sensitivität und Spezifität. Wenn aus technischen Gründen keine CNB durchführbar ist, kann auf die FNA zurückgegriffen werden, um unnötige Axilladissektionen zu vermeiden.