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DOI: 10.1055/s-0032-1313388
Evaluation rekonstruktiver Verfahren der Brustchirurgie in Abhängigkeit des BMI am Brustkrebszentrum Regensburg
Einführung:
Patientinnen mit Mammakarzinom, bei denen die Indikation zur Mastektomie gestellt wurde, sollen hinsichtlich einer Rekonstruktion beraten werden. Die Art des rekonstruktiven Verfahrens ist von vielen Faktoren abhängig. In dieser Studie wird die Abhängigkeit des gewählten Verfahrens im Hinblick auf den BMI retrospektiv untersucht.
Methoden:
Am Brustkrebszentrum Regensburg wurden die in den Jahren 2007–2008 durchgeführten Rekonstruktionsoperationen retrospektiv hinsichtlich des BMI der Patientinnen untersucht. Die Kategorisierung erfolgte nach der Gewichtsklassifikation der WHO. Alle Patientinnen, bei denen die Indikation zur Mastektomie gestellt wurde, durchliefen eine für das Zentrum standardisierten Beratungsprozess. Als rekonstruktive Verfahren wurden Expander, Latissimus dorsi flap (LDF) und Deep inferior epigastric perforator Lappen (DIEP) untersucht.
Ergebnisse:
Bei 130 Patientinnen wurde eine Mastektomie durchgeführt. Von diesen entschieden sich 70 gegen eine Rekonstruktion. Es konnten insgesamt 72 Datensätze ausgewertet werden. Bei 18 Patientinnen wurde eine Expander Einlage durchgeführt. Bei 13 erfolgte die Versorgung mit einem LDF und bei 16 mit einem DIEP Lappen. In der Auswertung zeigte sich, dass die Patientinnen mit einem DIEP- Lappen einen signifikant höheren BMI aufwiesen, gegenüber den anderen beiden rekonstruktiven Verfahren. Die Patientinnen mit Expander hatten den niedrigsten BMI (MW=22,6). Dies zeigte sich in einer Signifikanz gegenüber der nicht rekonstruierten Gruppe.
Schlussfolgerung:
Es konnte ein Zusammenhang mit dem BMI und dem gewählten rekonstruktiven Verfahren gefunden werden. Patientinnen mit hohem BMI erhielten häufiger einen DIEP- Lappen und Patientinnen mit niedrigem BMI erhielten häufiger einen Expander. Die Überprüfung der technischen und onkologischen Sicherheit in Abhängigkeit des rekonstruktiven Verfahrens und des BMI ist Gegenstand der weiteren Evaluation.