Eine seltene Fehllage eines zentralen venösen Katheters

Ein 27-jähriger Patient mit rezidivierendem Hodgin's Lymphom erhielt vor geplanter Chemotherapie einen zentralen Venösen Katheter (ZVK) in die linke V. subclavia. Es wurde problemlos venöses Blut aus dem Katheter aspieriert.

Eine nach ZVK-Anlage durchgeführte Röntgenkontrolle zeigte eine auffällige Lage der Katheterspitze.

In einer weiterführenden Untersuchung wurde Kontrastmittel über den ZVK appliziert. Weiterhin wurde eine kurz zuvor durchgeführte CT in die Analyse einbezogen.

Die Bildgebung belegte die Lage des ZVK in der V. pericardiacophrenica. Der Katheter wurde entfernt und die Chemotherapie über einen femoralen Zugang appliziert.

Die V. pericardiacophrenica drainiert das Perikard, die Pleura und das Diaphragma. Das Gefäß steigt entlang der linken Grenze des Herzens zwischen mediastinaler Pleura und Perikard auf und mündet in die V. brachiocephalica. Das Gefäß wird typischerweise als Kollaterale prominent bei einem Verschluss der V. cava superior oder der V. cava inferior.

Die Fehllage eines ZVK in dieser Vene wurde erstmals 1977 beschrieben. Der Katheter sollte stets entfernt werden, um das Risiko einer Embolisation, Perforation oder Perikardtamponade zu vermeiden.

Bei dem hier beschriebenen Patienten war die V. cava superior seit Jahren durch mediastinale Lymphome obstruiert, wodurch sich ein Kollateralkreislauf über die V. azygos und die V. pericardiacophrenica herausgebildet hatte.

Lernziele:

• Ein seltene, venöse Fehllag eines ZVK ist in der V. pericardiacophrenica (Herzbeutelvene)

• Ein ZVK in der V. pericardiacophrenica sollte aufgrund der Gefahr einer Herzbeutetamponade stets entfernt werden

• Die V. pericardiacophrenica stellt eine portokavalen oder kavokavalen Shunt dar.

Keywords: ZVK, ZVK Thrombose, Vena pericardiacophrenica, Perikardtamponade, Portokavaler und kavokavaler Shunt

Korrespondierender Autor: Bach AB

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