Rofo 2012; 184 - FO_PO9
DOI: 10.1055/s-0032-1311487

Seltene Ursache einer Shuntdysfunktion: die Leberpseudozyste

M Seifert 1, S Greschus 1, M Möhlenbruch 1, W von Tempelhoff 2, H Urbach 1, F Körber 3
  • 1Uniklinik Bonn, Neuroradiologie, Bonn
  • 2Uniklinik Köln, Neurochirurgie, Köln
  • 3Uniklinik Köln, Kinderradiologie, Köln

Ventrikuloperitoneale Shunts werden seit 1956 erfolgreich zur Behandlung einer Liquorabflusstörung eingesetzt. Häufige Komplikationen sind eine Shuntinsuffizienz, eine Shuntinfektion sowie eine Überdrainge. Eher seltene Komplikationen sind Krampfanfälle, Inguinalhernien, Peritonitis, Volvulus und Fehlpositionierung der abdominiellen Shuntspitze (z.B. Scrotum). Die Entwicklung abdomineller Zysten bzw. Pseudozysten stellt ebenfalls eine mögliche Komplikation dar. Die Entwicklung einer Leberpseudozyste als Komplikation wurde in Einzelfällen beschrieben und gilt allgemein als sehr selten.

Wir berichten über 5 Patienten mit ventrikuloperitonealen Shunts, die als Komplikation teils sehr große Leberpseudozysten entwickelt haben und wollen den diagnostischen Blick für dieses eher seltene Krankheitsbild schärfen.

Obwohl die Komplikation der VP-Shunt-induzierten Leberpseudozyste in der Literatur einzeln beschrieben ist, stellt sie doch eine solche Rarität dar, dass sie im Bewusstsein der behandelnden und vor allem bildgebenden Ärzte nicht vordergründig present ist. In Kombination mit den meist schwierigen Untersuchungsbedingungen bei pädiatrischen Patienten und den oft unspezifischen Symptomen ist daher die bildgebende Darstellung des Befundes oft erschwert, zeitlich verzögert, und in ihrer Deutung auf die spezielle Kenntnis der Komplikation essentiell angewiesen. Da es sich häufig um Akutsituationen handelt, und die primär involvierten Kollegen um das Krankheitsbild in den meisten Fällen nicht wissen, kann es zu einer Verzögerung von Diagnose und entsprechender Therapie kommen.

Lernziele:

  • Erklärung des Krankheitbildes

  • Therapieüberblick

Keywords: Kongress, 2012, Hamburg

Korrespondierender Autor: Seifert M

Uniklinik Bonn, Neuroradiologie, Sigmund-Freud-Str.25, 53121 Bonn

E-Mail: mirko.seifert@gmx.de