Rofo 2012; 184 - WI_PO30
DOI: 10.1055/s-0032-1311451

Messung der Artefaktgröße von Instrumenten und Implantaten in der MRT

FV Güttler 1, A Heinrich 2, P Krauss 1, J Guntermann 3, U Teichgräber 2
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
  • 2Universitätsklinikum Jena, Zentrum für Radiologie, Jena
  • 3Freie Universität Berlin, Fachbereich Informatik, Berlin

Ziele: Ziel war die Entwicklung einer plattformunabhängigen und quelloffenen Software für eine schnelle, objektive und reproduzierbare Ausmessung von MR-Suszeptibilitätsartefakten. Methode: Eine auf ImageJ (Java) basierende Software SAM (http://sam-toolbox.sf.net), welche automatisch das größte Suszeptibilitätsartefakt nach der Definition von ASTM F2119–07 berechnet, wurde entwickelt. Der dafür erforderliche Referenzwert wird über ein Referenzbild ohne artefakterzeugendes Testobjekt oder automatisch aus dem Histogramm des Stacks mit Testobjekt bestimmt. Zur Evaluation der Software erfolgte nach ASTM eine Artefakt-Messung, für einen Titan-Zylinder (10×10mm) in einem Siemens Magnetom Avanto. Zur Evaluation des Systems haben 13 Probanden das größte Artefakt in horizontaler und vertikaler Ausrichtung in jeweils 12 Datensätzen bestimmt. Dabei kamen drei verschiedene Werkzeuge zum Einsatz: (A) ein Messwerkzeug der Software Osirix, (B) SAM mit einem Referenzwert aus dem Histogramm und (C) aus einer Referenzmessung (hier nur 5 Testpersonen). Ergebnis: Die gemittelten Ergebnisse zwischen den Methoden (A) und (B) wiesen eine Differenz von 3,3±3,2mm, zwischen (A) und (C) von 3,9±3,5mm und zwischen (B) und (C) von 1,0±1,4mm auf. Die Standardabweichung betrug bei Methode (A) 8,1mm, (B) 1,3mm und (C) 1,8mm. SAM konnte damit die Streuung der Ergebnisse um über 80% senken. Methode (A) erforderte die subjektive Messung des Artefakts. SAM bestimmt das größte Artefakt mittels Abtastung automatisch was nur geringe Kenntnisse über Artefakte erforderlich macht. Während bei der Methode (B) alle Testpersonen automatisch den gleichen Referenzwert nutzen, musste dieser bei Methode (C) manuell festgelegt werden und unterschied sich im Mittel um einen Wert von 15. Schlussfolgerung: Mit der entwickelten Software SAM ist eine schnelle, objektive und reproduzierbare Ausmessung von Suszeptibilitätsartefakte möglich. Weiterhin erspart die Software 50% der MRT-Messzeit, da Referenzaufnahmen ohne Testobjekt nicht erforderlich sind.

Keywords: MR-Artefakt, Suszeptibilität, MR-Sicherheit, Implantate, Qualitätssicherung

Korrespondierender Autor: Güttler FV

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Charitéplatz 1, 10117 Berlin

E-Mail: felix.guettler@charite.de