Rofo 2012; 184 - WI_PO20
DOI: 10.1055/s-0032-1311441

Optimierung des CTA-Untersuchungsprotokolls zur Darstellung der gesamten Aorta vor interventionellem Aortenklappenersatz (TAVI) bei niereninsuffizienten Patienten

R Preuß 1, J Holzinger 1, WM Georg 1, J Börgermann 2, W Scholtz 3, W Burchert 1
  • 1Herz- und Diabeteszentrum NRW/Ruhr-Universität Bochum, Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung, Bad Oeynhausen
  • 2Herz- und Diabeteszentrum NRW/Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, Bad Oeynhausen
  • 3Herz- und Diabeteszentrum NRW/Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Kardiologie, Bad Oeynhausen

Ziele: Ein erheblicher Anteil der Patienten, die zur Frage eines interventionellen Aortenklappenersatzes untersucht werden, weist eine deutlich eingeschränkte Nierenfunktion auf. Es war daher das Ziel unserer Untersuchung, Herz und gesamte Aorta mit möglichst geringer Kontrastmittelmenge bei ausreichender Bildqualität darzustellen. Methode: 34 konsekutive Patienten mit hochgradiger Aortenklappenstenose (19 Frauen, 15Männer; Alter 83,1±6,3 (SD) Jahre; BMI 24,9±3,3; eGFR/MDRD-Formel 56,4±23,9ml/min; hiervon 17 von 34 mit eGFR <60ml/min, forcierte Hydrierung gemäß ACR-Empfehlung). Kombiniertes CTA-Protokoll [Siemens Biograph 128 mCT, Kollimation 128×0,6mm; 60ml Iomeprol (300mg Jod/ml) oder Iodixanol (320mg Jod/ml)]: EKG-getriggerte CTA der Thoraxregion sowie ungetriggerte CTA der abdominellen Aorta und der Beckenarterien. Die Bildqualität wurde semiquantitativ im Konsens von drei erfahrenen Untersuchern beurteilt (gut; eingeschränkt, aber diagnostisch; nicht-diagnostisch). Ergebnis: Die Bildqualität war bei 25 von 34 Patienten gut, bei 9 von 34 Patienten diagnostisch ausreichend. Keine Studie bzw. Teilstudie war nicht-diagnostisch. Die mittlere Kontrastierung betrug in der thorakalen Aorta 302±56 HU, in der abdominellen Aorta bzw. den Beckenarterien 248±72 HU. Der Abfall der Kontrastierung beruht auf dem gerätebedingten Delay von 4s zwischen thorakalem und abdominellem Untersuchungsabschnitt. Lediglich bei einem von 17 Patienten mit eGFR<60ml/min kam es zu einem passageren Kreatinin-Anstieg von >0,5mg/dl. Auffällig war der hohe Anteil klinisch relevanter extracardialer Zufallsbefunde in 5 von 34 Patienten (akute Lungenarterienembolie, Bronchial-Carcinom, spinale Meningeome, renale Raumforderung/Bosniak 3, Dissektion der A. iliaca). Schlussfolgerung: Mittels eines optimierten Untersuchungsprotokolles gelingt es zuverlässig und sicher, bei niereninsuffizienten Patienten Herz und gesamte Aorta mit 60ml Kontrastmittel zur Vorbereitung eines interventionellen Aortenklappenersatzes zu evaluieren.

Keywords: interventioneller Aortenklappenersatz, CTA, Niereninsuffizienz, Kontrastmittel

Korrespondierender Autor: Preuß R

Herz- und Diabeteszentrum NRW/Ruhr-Universität Bochum, Institut für Radiologie, Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung, Georgstrasse 11, 32545 Bad Oeynhausen

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