Rofo 2012; 184 - WI_PO13
DOI: 10.1055/s-0032-1311434

3D oder 2D T2 TSE? Ein Vergleich im präoperativen Staging des Rektumkarzinoms

BM Wietek 1, T Kratt 2, M Lichy 3, HP Schlemmer 4, CD Claussen 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Kliniken, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Algemeine, Visceral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • 3Siemens Healthcare, Erlangen
  • 4Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg

Ziele: Das Ziel der Studie war der Vergleich der Standard 2D T2 TSE mit der 3D T2 TSE mit variablen Flipwinkeln (Sampling Perfection with Application optimized Contrasts using different flip angle Evolutions) SPACE Sequenz hinsichtlich der Bildqualität und der diagnostischen Genauigkeit am Beispiel des präoperativen Staging des Rektumkarzinoms bei 1,5 T. Methode: In die Studie wurden 30 Patienten mit histologisch gesichertem Rektumkarzinom präoperativ eingeschlossen. Die MR-Untersuchung erfolgte unter Verwendung der phased-array-Spule am 1,5T Magnetom Avanto (Siemens). Neben der 2D T2 TSE Sequenz in allen drei Ebenen im Rahmen des Standart Protokolls wurde eine 3D T2 TSE SPACE Sequenz akquiriert. Die Qualität der anatomischen Darstellung wurde mittels 10 Merkmalen (Abgrenzung und Visualisierung der einzelnen Wandschichten) anhand einer 4 Punkte Skala von 2 erfahrenen Radiologen bestimmt. Zusätzlich wurde das T-Stadium des Rektumkarzinoms über eine 5 Punkte Skala der diagnostischen Sicherheit eingeschätzt. Sensitivität, Spezifität, Genauigkeit, sowie der positive und negative Vorhersagewert bzgl. der Invasion der Muskularis propria und des perirektalen Fettgewebes wurden ermittelt. Ergebnis: Alle 10 Merkmale der Qualität der anatomischen Darstellung wurden in der SPACE Sequenz signifikant besser eingeschätzt als in der konventionellen T2 TSE Sequenz. Bezüglich der Invasion der Muskularis propria zeigte sich in der SPACE Sequenz eine deutlich höhere Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit im Vergleich zur konventionellen 2D TSE Sequenz (100%, 100%, 100% resp. 96%, 75%, 93%). Hinsichtlich der Infiltration des perirektalen Fettgewebes zeigten sich nur gering höhere Sensitivitäts-, Spezifitäts- und Genauigkeitswerte in der SPACE gegenüber der 2D Sequenz (83%, 89%, 87% resp. 75%, 83%, 80%). Schlussfolgerung: Aufgrund der signifikant besseren Bildqualität und der deutlich erhöhten Sensitivität und Spezifität in der SPACE Sequenz kann die 3D TSE die 2D TSE Sequenz ersetzen

Keywords: 3D T2 TSE, MR-Becken, SPACE

Korrespondierender Autor: Wietek BM

Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Kliniken, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen

E-Mail: beate.wietek@med.uni-tuebingen.de