Rofo 2012; 184 - VO412_3
DOI: 10.1055/s-0032-1311340

Mikrowellenablation (MWA) bei pulmonalen Metastasen: Klinische Wertigkeit

TJ Vogl 1, N Naguib 1, T Gruber-Rouh 1, K Koitka 1, T Lehnert 1, N Nour-Eldin Mohammed 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a. M.

Ziele: Evaluation der Sicherheit und Wirksamkeit bei der Behandlung von therapierefraktären pulmonalen Metastasen mittels Mikrowellenablation (MWA). Methode: Diese prospektive Studie wurde mit Zustimmung der Ethikkommission durchgeführt und schriftliche Einwilligung der Patienten wurde eingeholt. Im Rahmen dieser Studie unterzogen sich 80 Patienten (30Männer, 50 Frauen; Mittel: 59,7 Jahre ±6,4; Bereich: 48–68 Jahre) einer CT-gesteuerten perkutanen MWA von pulmonalen Metastasen in 130 Sitzungen. Die Metastasen waren folgenden Ursprungs: kolorektales Karzinom, Mammakarzinom, hepatozelluläres Karzinom, Nierenzellkarzinom. Es gab kein Anhalt für extrapulmonale Metastasen. Logistische Regressionsanalyse wurde durchgeführt zur Evaluation der statistischen Signifikanz von Prognosefaktoren, die das Ergebnis der MWA-Therapie beeinflussen könnten. Überlebensraten wurden nach Kaplan-Meier berechnet. Ergebnis: Eine vollständige Ablation wurde in 95 von 130 Läsionen (73,1%) erzielt. Eine Tumorablation war erfolgreicher bei Läsionen ≤3cm (90/110) vs. >3cm (5/20) (p<0,0001) und bei peripheren (80/100) (80%) vs. zentral gelegenen Läsionen (15/30) ((50%) (p=0,002). Die 1- und 2-Jahres-Überlebensraten betrugen 91,3% und 75%. Während der Ablation gab es keine Major-Komplikationen, die 60-Tage-Mortalität post Ablation lag bei 0%. Bei Patienten, die sich nach erfolgreicher Ablation in einem tumorfreien Stadium befanden, wurden höhere Überlebensraten dokumentiert als bei Patienten mit nicht-erfolgreicher Ablation (p=0,001). Postinterventionell fand sich ein Pneumothorax bei 8,5% (11 von 130). Eine temporäre Thoraxdrainage wurde in 1 von 11 Sitzungen (0,8%) eingeführt. Pulmonale Blutungen fanden sich in 8 von 130 Sitzungen (6,2%) in der CT ohne klinische Konsequenzen. Schlussfolgerung: MWA ist ein sicheres und effektives Verfahren bei der Behandlung von pulmonalen Metastasen. Die Wirksamkeit der Behandlung ist hauptsächlich bestimmt durch die präablative Tumorgröße und –lage in Bezug zu den zentralen Lungenstrukturen.

Keywords: Mikrowellenablation (MWA), pulmonale Metastasen, Computertomographie (CT)

Korrespondierender Autor: Vogl TJ

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt a. M.

E-Mail: t.vogl@em.uni-frankfurt.de