Rofo 2012; 184 - VO410_1
DOI: 10.1055/s-0032-1311327

Echtzeit Cardio-MRT in freier Atmung und ohne EKG-Synchronisierung mittels radialer k-Raumfauslesung – Stellenwert der iterativen Rohdatenrekonstruktion

RW Bauer 1, I Radtke 1, M Uecker 2, T Block 3, JM Kerl 1, TJ Vogl 1, MC Larson 1
  • 1Klinikum der Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt
  • 2Max-Planck-Institut, Biophysikalische Chemie, Göttingen
  • 3Siemens Healthcare, Magnetic Resonance Imaging, Erlangen

Ziele: Der Einfluss zweier verschiedener Bildrekonstruktionsmethoden (sliding window und iterativen Rekonstruktion) auf die Bildqualität und Messgenauigkeit bei der Echtzeitbildgebung des Herzens in freier Atmung und ohne EKG-Synchronisierung mittels einer radialen TrueFISP Sequenz wurde untersucht. Methode: Bei 12 gesunden Probanden wurde eine funktionelle Herz-MRT bei 1,5 T durchgeführt. Einzelschicht-Kurzachsschnitte (8mm, 20% Distanz) wurden akquiriert mit a) einer retrospektiv EKG-synchronisierten segmentierten bSSFP Sequenz in Atemanhalte als Goldstandard und b) der radialen TrueFISP Sequenz in freier Atmung ohne EKG mit einer Einzelbildauflösung von 36Hz. Die Bilder der radialen Sequenz wurden sowohl mit der sliding window Methode, bei der jeweils 5 Einzelbilder zum effektiven Bildeindruck beitragen, als auch mit der iterativen Rekonstruktion, welche die zeitliche Auflösung des Einzelbildes weitgehend respektiert, rekonstruiert. Die linksventrikulären Funktionsparameter (EDV, ESV, SV, EF), die CNR (Myokard/Blut) und die subjektive Bildqualität (1=hervorragend, 6=nicht diagnostisch) wurden zwischen den einzelnen Methoden verglichen. Ergebnis: Die Funktionsparameter korrelierten sehr stark (r=0,97–0,98, p<0,001) zwischen dem Goldstandard und beiden Rekonstruktionsmethoden der radialen Sequenz (EF: 68±6% vs. 67±6% vs. 66±6%). Die CNR (15,2 vs. 8,5 vs. 16,4) und die subjektive Bildqualität (1,9±0,8 vs. 1,6±0,5) verbesserte sich jedoch signifikant mit der iterativen Rekonstruktion und war vergleichbar mit dem Goldstandard. Dabei konnte vor allem die Artefaktlast gegenüber der sliding window Methode deutlich reduziert werden. Schlussfolgerung: Die Implementierung der iterativen Rekonstruktion bei der Echtzeit Cardio-MRT in freier Atmung und ohne EKG-Synchronisierung mittels radialer TrueFISP bei 1,5 T verbessert signifikant die Bildqualität und reduziert Bildartefakte. Die Genauigkeit der Bestimmung der linksventrikulären Funkionsparameter wird dadurch nicht beeinträchtig.

Keywords: radiale k-Raumauslesung, funktionelle Herz-MRT, 1,5 Tesla, iterative Rekonstruktion, Sliding Window

Korrespondierender Autor: Bauer RW

Klinikum der Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt

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