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DOI: 10.1055/s-0032-1311315
Selektion von Patienten mit hepatozellulärem Karzinom zur Lebertransplantation gemäß der Milan-Kriterien: Korrelation von präoperativen MR-Untersuchungen zur Histologie der explantierten Lebern
Ziele: Ziel der Studie war, die Auswahl von Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) zur Lebertranplantation (LTX) gemäß der Milan-Kriterien durch präoperative MRT in Korrelation zur postoperativen Histologie der explantierten Lebern zu evaluieren. Weiterhin wurde beurteilt, ob die leberspezifische Kontrastmittelphase (LSP) für diese Fragestellung im Vergleich zur Kontrastmitteldynamik zusätzliche Information liefert. Methode: Zwischen 2005 und 2010 wurde bei 23 Patienten mit histologisch gesichertem HCC eine Leber-MRT mit lebespezifischem Kontrastmittel (entweder Ferucarbotran und extrazelluläres Kontrastmittel oder Gd-EOB-DTPA) zwischen 0 und 120 Tagen (Mittelwert: 68 Tage) vor LTX durchgeführt. Die MR-basierte Beurteilung nach den Milan-Kriterien (2 Auswerter) wurde mit der Histologie-basierten Beurteilung der explantierten Lebern verglichen. Außerdem wurde untersucht, ob die LSP in Bezug auf Läsionsdetektion und –charakterisierung zusätzliche Information im Vergleich zu den nativen und dynamischen kontrastverstärkten Sequenzen erbringt. Ergebnis: 20/23 Patienten (87,0%) zeigten eine Übereinstimmung zwischen MRT und Histologie bezüglich der Beurteilung nach Milan-Kriterien. 21/23 der Patienten erfüllten die Milan-Kriterien. In 8/23 Fällen (34,8%) lieferte die LSP zusätzliche Informationen: In 7 Fällen war die LSP wesentlich zur Charakterisierung der Läsionen, in einem Fall wurde eine zusätzliche Läsion durch Analyse der LSP gefunden. Schlussfolgerung: Da die präoperative MRT mit leberspezifischem Kontrastmittel bei HCC-Patienten eine gute Übereinstimmung zur postoperativen Histologie zeigt, ist sie eine geeignete bildgebende Modalität, um Kandidaten für eine LTX gemäß der Milan-Kriterien auszuwählen.
Keywords: MRT, Lebertransplantation, Hepatozelluläres Karzinom, Gd-EOB-DTPA, Milan-Kriterien
Korrespondierender Autor: Schramm N
Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München
E-Mail: nicolai.schramm@med.uni-muenchen.de