Rofo 2012; 184 - VO320_1
DOI: 10.1055/s-0032-1311265

MR-fluoroskopische „near real-time“ Punktion unklarer Leberläsionen: Evaluation schneller dynamischer Sequenzen und des hepatozytenspezifischen Kontrastmittels Gd-EOB-DTPA

F Fischbach 1, M Thormann 2, M Seidensticker 2, M Pech 2, K Strach 1, J Ricke 1
  • 1Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
  • 2Universitätsklinikum Magdeburg

Ziele: Ziel der Studie war es den Einsatz 4 dynamischer Sequenz-Typen für fluoroskopische Punktionen und den Nutzen des leberspezifischen Kontrastmittels (KM) Gd-EOB-DTPA im Hinblick auf die Abgrenzbarkeit von fokalen Leberläsionen im Vergleich zu „state-of-the-art“ Gd-EOB-DTPA Spätaufnahmen (SA) der Leber zu evaluieren. Methode: Die Untersuchung erfolgte an einem offenen 1.0T-Scanner. Als Referenz diente die T1w 3D Gradientenecho (THRIVE) in der Spätphase (>20 Minuten nach i.v Applikation von Gd-EOB-DTPA).

Es wurden Einzelschichten durch die suspekte Läsion mittels einer 1) SSFP-Gradientenecho (bTFE), 2) T2w singleshot Spinecho (SShTSE), 3) T1w 2D GRE- (T1FFE), sowie 4) T1w TSE-Sequenz akquiriert. Die zeitliche Auflösung für eine Schicht war für die bTFE 0,6sec, sshTSE 1sec, T1FFE 1,3sec und T1TSE 1,6sec. Die T1w Sequenzen wurden vor und nach KM-Applikation durchgeführt.

Die Abgrenzbarkeit der Läsionen wurde anhand einer 10-Punkte-Skala ermittelt. Die statistischen Unterschiede wurden mittels paired-T-test und Huyn-Feldt-Statistik berechnet. Ergebnis: Es wurden 70 Leberläsionen (Durchmesser 11,9±4,3mm, 6–28mm) untersucht.

Es zeigte sich kein Unterschied in der Abgrenzbarkeit der Läsionen für die T1FFE KM (7,4±2,2) unabhängig von der Tumorgröße und der Lokalisation im Vergleich zur SA (7,4±1,8) (p=0,001).

Die KM gestützten T1w Sequenzen T1FFE und T1TSE (6,6±2,2) zeigten eine signifikant verbesserte Abgrenzbarkeit der Läsionen im Vergleich zur T1FFE ohne KM (2,8±1,5) und T1 TSE ohne KM (2,8±1,3), SShTSE (2,0±1,1), bTFE (2,0±1,3) (p<0.001). Schlussfolgerung: Schnelle dynamische T1w Sequenzen nach Applikation von Gd-EOB-DTPA verbessern signifikant die Abbildungsqualität maligner Leber-Läsionen im Vergleich zu schnellen nativen T1 und T2w Sequenz-Typen. Die Abgrenzbarkeit der Läsionen in der T1FFE Sequenz ist vergleichbar mit „state of the art“ Spätaufnahmen der Leber mit Hepatozyten-spezifischem KM und somit für die MR-gestützte Punktion besonders gut geeignet.

Keywords: Biopsie, Leber, Fluoroskopie

Korrespondierender Autor: Fischbach F

Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Leipziger Strasse 40, 39120 Magdeburg

E-Mail: frank.fischbach@med.ovgu.de