Rofo 2012; 184 - VO319_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311262

Interventionelles Management von Komplikationen bei zentral-venösen Portsystemen

A Massmann 1, M Katoh 1, P Fries 1, G Schneider 1, A Bücker 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Homburg/Saar

Ziele: Wertigkeit der lokalen Thrombolyse und interventionellen Katheterreposition bzw. Portkatheter-Extrahierung bei Portsystemdysfunktionen. Methode: 84 Patienten (15–77 Jahre) mit Portsystemdysfunktion erhielten eine Angiographie. Eine Portkatheterthrombose wurde mittels lokaler Thrombolyse durch Injektion von 3–5mg rt-PA durchgeführt. Fehlplatzierte oder dislozierte Portsystemkatheter wurden transfemoral korrigiert oder geborgen. Ergebnis: Insgesamt 47 der 65 (72%) venösen Portsysteme erlaubten keine Aspiration; 29 der 67 (43%) Portsysteme keine Injektion oder unter deutlich erhöhtem Druck. 3 Patienten berichteten lokalen Schmerz bei Injektion.

Angiographisch zeigten 39 der 64 (61%) Portsysteme eine Thrombus-/Fibrinmanschette um den Portsystemkatheter. Eine lokale Thrombolyse war bei 21 (75%) von 28 Patienten erfolgreich. 3 Patienten zeigten residuale Thrombosen bei funktionalem Portsystem. Eine Re-Thrombose ereignete sich bei 3 Patienten (5 Tage (n=1)/3 Monate (n=2). Eine unzureichende Thrombolyse trat bei 4 Patienten auf, mit ausgedehnter Thrombose weit über den Verlauf des Portsystemkatheter.

Eine komplette Dislokation oder Katheterbruch wurde bei 15 (18%) Patienten beobachtet. 4 in die Vena cava superior/rechtes Herz dislozierte Portsystemkatheter wurden transfemoral erfolgreich geborgen.

Fehlplatzierte Portsystemkatheter zeigten sich in 14 (17%) Patienten, von denen 13 interventionell korrigiert wurden mit nachfolgend wiederhergestellter Portsystemfunktion. Kein Patient benötigte eine erneute Repositionierung. Schlussfolgerung: Eine Portsystemdysfunktion durch Thrombose oder fehlplatzierte Portsystemkatheter lässt sich erfolgreich durch Thrombolyse bzw. interventionelle Katheter-Korrektur beheben. Ein dislozierter Portsystemkatheter lässt sich sicher diagnostizieren und interventionell extrahieren.

Keywords: Portsystem, Fehlfunktion, lokale Thrombolyse, Interventionelle Korrektur, Fremdkörperextraktion

Korrespondierender Autor: Massmann A

Universitätsklinikum des Saarlandes Homburg/Saar, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kirrberger Straße, 66421 Homburg/Saar

E-Mail: Alexander.Massmann@uks.eu