Rofo 2012; 184 - VO319_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311260

Hochdruckportsysteme im klinischen Alltag: Komplikationsrate und tatsächliche Verwendung zur Kontrastmittelgabe

SN Nagel 1, U Teichgräber 1, S Kausche 1, C Enzweiler 2
  • 1Uniklinikum Jena, IDIR II (Institut für diagn. u. intervent. Radiologie), Jena
  • 2DRK Kliniken Berlin, Radiologie, Berlin Köpenick

Ziele: Ziel war es, den klinischen Einsatz eines zur i.v. Hochdruck-Kontrastmittelgabe (KM-Gabe) geeigneten Ports unter Betrachtung der Komplikationsrate, speziell der Rate an Kapselmigrationen, und der tatsächlichen Verwendung während CT-Untersuchungen zu evaluieren. Methode: 98 Ports (Bard PowerPort) wurden interventionsradiologisch implantiert und mindestens 180d beobachtet. Alle im Anschluss durchgeführten CT-Untersuchungen wurden nach einem festen Schema ausgewertet: a) i.v. KM-Gabe? b) Portnadel vorhanden? c) KM über periphere Vene? Komplikationen wurden anhand der Patientendokumentation ermittelt; Migrationen der Portkapsel indirekt durch eine Dislokation der Katheterspitze: deren Lage wurde in Bezug zur cavoatrialen Grenze (als ideale Lage definiert) auf Röntgen-Thorax Untersuchungen gemessen. Ergebnis: Von 104 (51 Patienten) CT-Untersuchungen mit KM wurden 40 (25 Patienten) via Port durchgeführt. Die Komplikationsrate betrug 0,69/1.000 Kathetertagen (auswertbar n=78). Portkapselmigrationen um mehr als 3cm ereigneten sich bei 30 Patienten, Frauen waren signifikant (n=24) häufiger betroffen (Chi2(1)=5,61, P<0.05) (auswertbar n=82). Schlussfolgerung: Die Akzeptanz der Hochdruckports ist bisher niedrig. In erster Linie sind dafür drei wesentliche Punkte ursächlich: 1. Weiterhin bestehende Unsicherheit/Bedenken bei der Benutzung, 2. Peripherer Zugang schnell zu legen, 3. Notwendiger Portnadelaustausch bei bereits angestochenem Port (spezielle Nadel erforderlich).

Die Komplikationsrate ist nicht höher als bei anderen Ports. Eine weiter laterale Implantation der Kapsel – damit weiter vom Brustgewebe entfernt – könnte die Rate an Migrationen verringern.

Keywords: Hochdruck-Portsystem, CT-Untersuchung, Kontrastmittel, Komplikationen

Korrespondierender Autor: Nagel SN

Uniklinikum Jena, IDIR II (Institut für diagn. u. intervent. Radiologie), Erlanger Alle 101, 07747 Jena

E-Mail: sebastian.nagel@med.uni-jena.de