Rofo 2012; 184 - VO316_2
DOI: 10.1055/s-0032-1311245

Diffusionsgewichtete MRT bei pädiatrischen muskuloskelettalen Tumoren: erste Ergebnisse

H Neubauer 1, I Platzer 1, F Deinlein 2, PG Schlegel 2, H Köstler 3, D Hahn 3, M Beer 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Abt. für Pädiatrische Radiologie, Universitätsklinikum Würzburg
  • 2Kinderklink und Poliklinik, Pädiatrische Hämatalogie, Onkologie und Stammzelltransplantation, Universitätsklinikum Würzburg
  • 3Institut für Röntgendiagnostik, Universitätsklinikum Würzburg

Ziele: Die funktionelle MR-Bildgebung mit diffusionsgewichteten Sequenzen (DWI) wird zunehmend in der onkoradiologischen Bildgebung zur Detektion und Differenzierung von soliden intraabdominellen Tumoren, von Lymphknoten und in der Lymphomdiagnostik eingesetzt. Wir untersuchten die Anwendbarkeit und die diagnostische Wertigkeit der DWI bei pädiatrischen Patienten mit muskuloskelettaler Tumormanifestation. Methode: Eingeschlossen wurden 7 konsekutive Patienten im Alter von 4 Monaten bis 17 Jahre (Median 15 Jahre), die zusätzlich zum standardisierten MR-Protokoll (T2w, T1w nativ und nach i.v. KM) mittels diffusionsgewichteter frei geatmeter EPI-Sequenz (2D, TR 9000ms, TE 126ms, fatsat, Epi-Faktor 128, b-Wert 50 und 800, isotrop, ADC map) untersucht wurden. Das Spektrum der Läsionen umfasste Osteo-, Ewing- und Synovialsarkome (n=4), einen myxoiden sarkomatösen Tumor, ein Lymphangiom sowie einen myofibromatösen mesenchymalen Tumor. Ergebnis: Alle Tumoren waren in der freigeatmeten DWI abgrenzbar und beurteilbar. Das SNR der Läsionen war 113±77 (DWI b=0), 37±25 (DWI b=800) und 130±63 (post-KM T1w), das CNR im Vergleich zum unauffälligen Knochenmark 97±67 (DWI b=0), 34±20 (DWI b=800) und 83±40 (post-KM T1w). Die in ROI-Technik gemessenen ADC-Werte bewegten sich zwischen 0,39 *10–3 mm2/s (Ewing-Sarkom) und 3,40*10–3 mm2/s (Lymphangiom). Der mittlere ADC-Wert von Ewing-, Osteo- und Synovialsarkomläsionen lag bei 0,76±0,27 *10–3 mm2/s, während alle übrigen Tumoren einen ADC-Wert über 1,3 *10–3 mm2/s zeigten. Aus der DWI ergaben sich entscheidende Hinweise zur Differenzierung Tumor vs. Inflammation (n=2) und Rezidiv vs. postoperative Narbe (n=1). Schlussfolgerung: Die Diffusionswichtung verspricht eine wertvolle Ergänzung des Sequenzspektrums in der muskuloskelettalen Onkoradiologie und verdient eine weitere systematische Evaluation.

Keywords: DWI, Kinderradiologie, Tumor, muskuloskelettal, MRT

Korrespondierender Autor: Neubauer H

Institut für Röntgendiagnostik, Abt. für Pädiatrische Radiologie, Josef-Schneider-Straße 2, 97080 Universitätsklinikum Würzburg

E-Mail: neubauer@roentgen.uni-wuerzburg.de