Ziele: Vorliegende Analyse wurde durchgeführt, um die Erscheinungsform von Herdläsionen in der MRM [a] mit dem Auftreten von MRM-Deskriptoren sowie [b] der Histologie zu korrelieren und somit [c] einen möglichen Einfluss hiervon auf die diagnostische Genauigkeit der Methode zu identifizieren. Methode: 1084 Herdläsionen (einheitliches Messprotokoll, histologische Verifizierung nach MRM) wurden von zwei geblindeten Radiologen prospektiv im Konsensus evaluiert. Hierbei fanden standardisierte Deskriptoren Anwendung (n=17). Die Läsionen wurden entsprechend des TNM-Systems in Größenkategorien eingeteilt (I: <2cm; II: 2–5cm; >5cm).
In den 3 Größenkategorien wurde die Prävalenz der MRM Deskriptoren mit der Histologie korreliert. Anschließend wurde die diagnostische Genauigkeit der MRM Deskriptoren in Abhängigkeit zur Größe ermittelt. Sodann wurden – unabhängig für die Größenkategorien I bis III – sämtliche MRM Deskriptoren einer multivariaten Analyse unterzogen (logistische Regression; Zielvariable: benigne vs. maligne). Abschließend wurden die korrespondierenden AUC (Area under the curve) verglichen. Ergebnis: Innerhalb der benignen und/oder malignen Subgruppen zeigten die Mehrzahl der MRM-Deskriptoren (n=13) eine signifikante Assoziation mit der Tumorgröße (P<0,05). Somit ergaben sich für diese Parameter unterschiedliche diagnostische Genauigkeiten in Abhängigkeit zur Größe (z.B. „[inhomogene] Binnenanreicherung“ in den Größenkategorien I/II/III: Sensitivität: 48,8/58,1/85,4%; PPW [positiver prädiktiver Wert]: 54,1/68,1/68,6%). Die multivariaten Analysen zeigten somit höhere AUC für große Befunde (II: AUC=0,97; III AUC=0,99) als für kleinere Befunde (I: AUC=0,90; P<0,05). Schlussfolgerung: Die Herdgröße hat entsprechend vorliegender Analyse einen wesentlichen Einfluss auf die Erscheinungsform von Läsionen in der MRM. Im Vergleich zu fortgeschrittenen Läsionen zeigte die Methode daher eine etwas höhere diagnostische Genauigkeit in der Differenzialdiagnose von fortgeschrittenen Herdbefunden.
Keywords: MRT, Brustkrebs, Deskriptoren, Größe
Korrespondierender Autor: Dietzel M
Universitätsklinikum Jena, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie 1&2, Erlanger Allee 101, 07740 Jena
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