Rofo 2012; 184 - VO310_4
DOI: 10.1055/s-0032-1311213

Evaluation der Überlebensdauer von Patienten mit hepatisch metastasierten Aderhautmelanomen unter sequentieller hepatischer Chemoperfusion

T Heusner 1, A Wittkowski-Sterczewski 2, S Ladd 2, M Forsting 2, R Verhagen 2, M Scheulen 3, G Antoch 2
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Universitätsklinik Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Düsseldorf
  • 2Universitätsklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 3Universitätsklinik Essen, Innere Klinik (Tumorforschung), Essen

Ziele: Bestimmung der Überlebensdauer von Patienten mit hepatischen Aderhautmelanommetastasen unter sequentieller hepatischer Chemoperfusion. Methode: 61 Patienten (mittleres Alter: 60,3±13,8 Jahre) wurden mit insgesamt 249 hepatischen Chemoperfusionen (Mittelwert: 4 Chemoperfusionen/Patient, Min.: 1 Chemoperfusion, Max.: 7 Chemoperfusionen, Standardabweichung: 2.3 Chemoperfusionen) behandelt. Bei allen Patienten wurde die Therapie mit Melphalan begonnen. Im Falle eines Progresses wurde Melphalan durch ein alternatives Chemoperfusionspräparat ersetzt. 38 Patienten wurden ausschließlich mit Melphalan behandelt, 23 Patienten wurden mit Melphalan, gefolgt von einer Chemoperfusion mit anderen Substanzen behandelt. Die mediane Überlebenszeit wurde für die gesamte Population und folgende Subgruppen ermittelt: Subgruppe, die nur Melphalan erhielt vs. Subgruppe, die Melphalan, gefolgt von anderen Substanzen erhielt; Subgruppen ohne und mit extrahepatische Metastasen, Subgruppen mit unilobären vs. bilobären hepatischen Metastasen, Subgruppen mit maximal 9 vs. mindestens 10 hepatischen Metastasen. Es wurden statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Subgruppen ermittelt. Die Komplikationsrate wurde ermittelt. Ergebnis: Die mittlere Überlebensdauer der Gesamtpopulation betrug 10 Monate. Eine Anzahl von maximal 9 hepatischen Metastasen sowie die Abwesenheit extrahepatischer Metastasen waren mit einem statistisch signifikant längeren Überleben assoziiert (p=0,019, p=0,008). Die uni- oder bilobäre Verteilung der Metastasen sowie die Art des Chemotherapieregimes hatten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Dauer des Überlebens. Ein Patient (0,4%) verstarb im Leberversagen nach initialer Chemoperfusion mit Melphalan. Schlussfolgerung: Sequentielle intraarterielle hepatische Chemoperfusionen stellen eine minimal-invasive Behandlungsmöglichkeit mit guten Überlebensdauern und einer akzeptablen Maior-Komplikationsrate bei Patienten mit hepatischen metastasierten Aderhautmelanomen dar.

Keywords: DSA, Chemoperfusion, Aderhautmelanom, hepatische Metastasen

Korrespondierender Autor: Heusner T

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie/Universitätsklinik Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

E-Mail: heusner@med.uni-duesseldorf.de